So da bin ich wieder. Und die Sommerferien sind mal wieder vorbei... Mit den Flügen hat alles geklappt wie geplant. Mit dem Schlafen nicht so. I. Ersten Flieger war ich müde und wollte nicht schlafen zwecks Jetlag. Im zweiten konnte ich dann nimmer... So war ich also um halb 7 in München und testete zum ersten Mal die elektronische Passkontrolle. Naja, schneller geht das auch nicht. Und zum Glück steht ja dran nur für 18+... Und reihenweise Eltern wundern sich, wenns nicht klappt... Der Rucksack war auch schnell da und so war ich schon um Viertel 8 in Freising am Bahnhof. 5 Minuten nach dem ersten Zug... Also wurde knapp zwei Stunden der deutsche Bäcker leer gefuttert. Und zum ersten Mal in meiner Backpackerkarriere wars nicht so kalt! Um halb 1 war ich in Hof, wo mich Meike abholte und heimfuhr. Der Inhalt des Rucksacks wurde auf zweimal in die Waschmaschine gekippt und dank über 25 Grad war er auch ganz schnell wieder trocken, so dass ich ihn für Barcelona quasi direkt wieder einpacken kann. Ich erholte mich neben der Wäsche auf meiner Sonnenliege, dann gabs Pizza bei der Melli und jetzt liegen mein Jetlag und ich im Bett.
Das wars also wieder für 2016. Danke allen, die meinen Blog so eifrig verfolgen und auch meinen Respekt, wer das durchhält... Jetzt heißt es also erstmal wieder 185 Tage Schüler bespaßen und ca. 321 Mal schlafen bis es zur nächsten großen Tour losgeht...
Sonntag, 11. September 2016
11.09.16 Zurück im ausnahmsweise gar nicht kalten Hof
Samstag, 10. September 2016
10.9.16 Treffen sich zwei Hofer in Singapur...
Heute war also mein definitiv letzter Tag in Südostasien. Ich wachte zwar schon recht früh auf, blieb aber bis halb 10 liegen. Draußen gewitterte es und große Pläne hatte ich auch nicht mehr. Sollte sich als Glück herausstellen. Ich frühstückte ein letztes Mal leckeren Toast (wenn mir jemand im nächsten halben Jahr welchen andrehen will, schrei ich!) und ging ins Zimmer, Chaos verpacken. Da kam über Facebook die Frage von Alex, mit dem ich 9 Jahre lang in der Schule war und der mich auch schon in Vietnam begleitet hatte, wo ich denn gerade wäre. Komische Frage. Und wie geil, Alex war halt auch mal eben beruflich in Singapur ;-) Wie klein ist diese Welt?
Ich packte fertig, trödelte noch etwas rum und fuhr dann mit der Metro nach Chinatown, wo ich mich mit Alex traf. Wir zogen also gemeinsam durch das Viertel, ich kaufte noch diversen Mist, Details kann ich gerade nicht nennen, sonst ist die Überraschung weg, und dann gönnten wir uns dann stilecht ein paar Fried Noodles und dazu ein Tiger Beer vom Fass. Zur Erinnerung: Unser letztes gemeinsames Tiger tranken wir 2011 in Hue in Vietnam und es kostete 61ct. Das heutige war auch nur geringfügig teurer, etwa 10x so teuer, dafür aber kleiner...
So ging die Zeit schnell vorbei und um halb vier trennten sich unsre Wege wieder. Schee wors! Ich tätige noch ein paar letzte Einkäufe und investierte dann die letzten Singapur Dollar in Maracujasaft und einen kleinen Frozen Joghurt, bevor ich zum Hostel zurück fuhr. Ich duschte (dafür wollen die hier 2 Dollar nach dem Auschecken, aber es hat keiner gemerkt) und verstaute meine Einkäufe. Dann gings ein letztes Mal in die Metro und zum Flughafen. Auch meine Metrokarte hab ich fast ganz leer gefahren. Ich gab meinen Rucksack auf und suchte noch einen Cache im Butterfly Garden. Kann ich nur empfehlen, in Terminal 3 ist ein kleines Stück Regenwald mit vielen Schmetterlingen und tropischen Pflanzen!
Jetzt gabs grad noch nen Kaffee, will dann nicht zu bald einpennen, um mich schon mal an Deutschland anzupassen. In 1,5h geht der Flieger. Nächster Blog also definitiv aus Deutschland. Bis bald, freu mich auf euch. Ein bisschen zumindest, ein Teil von mir würde schon noch ein paar Wochen bleiben, vorausgesetzt, mir würde jemand ein Vollkornbrot schicken...
Freitag, 9. September 2016
09.09.16 Das Ende naht...
Gestern Abend hab ich noch recht lang mit den Mädels aus meinem neuen Dorm gequatscht, da sind zwei aus Indonesien, die kriegen echt den Mund net zu, aber voll nett. Irgendwie hatte ich dann heute Nacht aber ein Deja-Vu, hat nicht um Punkt 5 ein Handywecker geklingelt, den alle gehört haben außer der Handybesitzerin... Aber immerhin blieb es dunkel und ich bin bald wieder eingeschlafen. Sogar die Matratze ist viel besser hier. Gegen 9 bin ich aufgestanden, frühstücken gegangen und wieder losgezogen. Da die Sonne schien, suchte ich nicht nach Alternativen, es ging noch einmal an den Strand. Morgen am Samstag muss ich da nicht hin... Erst war es ziemlich sonnig, später zogen dicke Wolken auf und es donnerte ordentlich. Daher machte ich mich schon gegen drei auf den Rückweg. In der Shoppingmall am Hafen ging ich in die Saladbox, sehr leckerer Salat mit Thunfisch, Ziegenfrischkäse, ...
Dann holte ich mir einen geeisten Kaffee und sah draußen wieder mal dem Treiben der Pokemons zu. Anfangs wars ja echt noch lustig, aber inzwischen macht es mir fast etwas Angst. Scheint echt, als hätte jeder zweite hier kein normales Leben mehr, die sind echt süchtig danach. Da werden dreijährige von den Eltern die Wege lang geschoben, weil die nur aufs Handy kucken und nicht mitbekommen, wo sie hinlaufen. Niemand redet miteinander, höchstens wird sich gezeigt, wen man gerade gefangen hat. Und von wegen, die dicken Kinder bewegen sich. Auf dem Sentosa Boardwalk, der Fußgängerbrücke zur Insel gibts ja zum Glück Förderbänder. Also lassen sich die Laufpokemons auch ganz bequem im Stehen einfangen. Ich hoffe mal schwer, dass sich dieser Hype bei uns nicht so entwickelt und sich die ganze Sache vielleicht wieder etwas gelegt hat. Sonst werde ich wohl in Zukunft auch mit Bowlingkugeln auf Schüler werfen...
Gegen 4 begann es zu regnen und ich zog mich unter das Vordach zurück, wo ich noch etwas las. Als es aufhörte, fuhr ich mit der Metro zu den Gardens by the Bay, die Parkanlage beim Marina Sands mit den künstlichen Bäumen. Ich wollte sie mal im Hellen sehen. Schon ganz nett gemacht und ausnahmsweise kostenlos. Dann setzte ich mich zu vielen anderen bei den Bäumen hin und wartete drauf, dass die Lichtshow begann. Ich glaube, das war eine andere als beim ersten Mal. Wahnsinn, seitdem sind nicht mal 6 Wochen vergangen, kommt mir vor wie eine halbe Ewigkeit!
Als alles zu Ende war, fuhr ich mit der Metro Richtung Hostel und stieg wieder eine Station früher aus, um noch ein paar Falafel zu essen. Lecker, aber etwas trocken. Dann lief ich ins Hostel, wo ich gegen halb 10 ankam.
Frisch geduscht lieg ich jetzt auf meinem Bett, hab gerade schon mal online eingecheckt. Das wars also wieder, die letzte Nacht in Singapur, dann nur noch eine im Flugzeug. Morgen bin ich noch den ganzen Tag hier, der Flug geht abends um halb 10. 8h bis Doha, dann 6h bis München, wo ich Ortzeit Sonntag früh um halb 7 lande. Also gibts den nächsten Blog vermutlich auch erst wieder auf deutschem Boden! Also dreht schon mal die Heizung an, ich versuche noch etwas Sonne mitzubringen...
Donnerstag, 8. September 2016
08.09.16 Sonne, Strand und Meer
Und täglich grüßt das Murmeltier. Es war zu befürchten, alle im Dorm verhalten sich rücksichtsvoll bis auf die blöde Kuh! Und so war um 5 wieder Ende mit schlafen. Bin zwar irgendwann nochmal weng eingedöst, aber wirklich ausgeschlafen ist anders. Also bin ich nach dem Frühstück direkt mal zur Rezeption, hab freundlich gefragt und schwupps bin ich jetzt in einem anderen Zimmer. Perfekt, hier sind nämlich im Gegensatz zum anderen auch Backpacker... Ich quatschte kurz mit einer anderen deutschen im Zimmer, dann zog ich los zur Metro, nahm nen frischen Ananassaft mit und fuhr wieder nach Sentosa. Heute allerdings zum Strand, das Wetter war nämlich deutlich besser. Zwar bewölkt, aber die Sonne kam immer wieder durch und bei über 30 Grad und fast am Äquator knallt das ganz ordentlich. So tankte ich nochmal kräftig Farbe, am Ende war ich sogar froh, die 30er Sonnencreme eingepackt zu haben. Also das volle Touristenentspannungsprogramm, kurz vor Ferienende brauch auch ich das mal. Farblich kann ich es jetzt mit den einheimischen Chinesen aufnehmen, die sind eher blasser.
Am Strand konnte ich auch mal wieder super Asiaten beobachten. Die indischen Mamis mit Kinderhorde, die die Krise schieben, sobald der Nachwuchs 10cm tief im Wasser steht und ihn ganz schnell retten müssen. Und die chinesischen Mamis, die ihre dreijährigen Töchter fotografieren, die auf Knopfdruck anfangen zu posen und dabei nur bescheuert ausschauen. Und dazwischen die Pokemonjäger, die den Strand gleich gar nicht wahrnehmen...
Gegen halb 5 hatte ich genug und außerdem ein leichtes Hungergefühl. Mit dem Sentosa Express gings zur Harbour Front zurück. Erstmal gabs nen Iced Mocca mit Blick aufs Meer, später dann ein leckeres Panini mit Gemüse und Mozzarella und zum Abschluss wieder einen geilen Frozen Joghurt. Als es langsam finster wurde, fuhr ich wieder Richtung Hostel, stieg aber ne Station früher aus, um nochmal durch das Backpackerviertel rund um die Hauptmoschee zu schlendern. Bei Bierpreisen von um die 8 Euro zog es mich dann aber doch nirgends so recht rein... So lief ich gemütlich weiter und war gegen halb neun in meinem netten Dorm. Ich duschte und gönnte mir eine großzügige Ladung Aloe Vera, irgendwie hatte ich mal wieder meinen Hals und diverse Ränder vergessen...
Mal sehen, wie das Wetter morgen wird und was ich dann anstelle. Evtl. nochmal ähnlich wie heute, wobei ich auf jeden Fall noch in die Gardens by the Bay möchte. So, für heute ist auf jeden Fall Schluss!
Dienstag, 6. September 2016
07.09.16 Wasserrutsching & Peoplewatching
Heute schlief ich ziemlich scheiße. Die Matratze hier ist kein Vergleich zum Little Yangon und dann die dicke fette Chinesin schräg unter mir, sorry ich bin echt stinksauer! Erst schnarcht sie durch meine Ohropax, ok noch halbwegs zulässig, auch wenn ich schon Mordgedanken hatte. Hätte ich die nur mal umgesetzt, denn um 5 (!) Uhr macht die blöde Kuh das Licht an und sich in aller Seelenruhe fertig! Bestimmt 20 Minuten lang. Und dann hat sie auch noch die Frechheit, nicht etwa abzureisen, nein, ihr Zeug ist immer noch da, also zieht die die Show morgen vermutlich gleich nochmal ab! Hab fast den Eindruck, die wohnt richtig hier...
Um 8 gings zum Frühstück, zur Abwechslung mal Toast mit Erdnussbutter. Wollte offiziell einchecken, aber keine Sau da. Machen erst um 9 auf. Irgendwie hab ich wohl versehentlich das Wetter aus Myanmar eingepackt, denn gerade pisst es ordentlich. Nachdem ich dann endlich einchecken konnte, gings los zur Metro. Ziel war diese bekloppte Sentosa Island und dort das Adventure Cove. Ist ein Wasserrutschenpark, genau das richtige heute. Es war schwülwarm und immer wieder nass von oben. Dadurch war wohl nicht ganz so viel los wie sonst. Der Eintritt kostet eigentlich 24 Euro, im Hostel gabs das Ticket für 18, immer noch zu viel für das, was einem geboten wird. An erster Stelle steht ganz groß Security. Alle 20m ein Lifeguard, Rutschen besteigen ohne Erlaubnis auch bei grün streng verboten... Es gab auch nur Reifen- oder Mattenrutschen, nie hat mein Hintern mal Bodenkontakt bekommen. Die Rutschen waren auch alle nicht besonders toll und ziemlich kurz. Naja, immerhin gings mit jeder Treppe zu zwei verschiedenen Rutschen und wenn man oben die mit der kürzeren Schlange wählte, waren nie mehr als zwei Reifen vor einem. Eine war ganz witzig, war mehr ein Schlauchboot als Wildwasserbahn. Da war ich aber nur einmal, dann staute es sich, wars mir nicht wert.
Genial war aber das Peoplewatching, hier ein paar Highlights:
Schwimmwesten: Jaja, die Asiaten und ihre Schwimmkünste, immer wieder lustig. Es quetschen sich also alle in eine Schwimmweste. Und das obwohl sie gleichzeitig in einem Reifen sitzen und das Wasser nirgends tiefer war als 90cm... Ganz besonders geil anzusehen natürlich im Wellenbecken, Schwimmweste an Schwimmweste steht in knietiefem Wasser...
Besteigen eines Reifens zum Rutschen: Reifen in die Rutsche, Füße ins Loch, Hintern ins Loch, Füße an Hintern vorbei aus dem Loch. Würde ja nichts sagen beim ersten Versuch, aber wenn mans nach 5x immer noch macht statt sich einfach rückwärts reinplumpsen zu lassen...
Besteigen eines Reifens im "reißenden" Fluss (Fließgeschwindigleit ca. 1,5km/h): Teils nur unter Zuhilfenahme einer der 1000 Lifeguards möglich.
Badebekleidung: Alles vom Burkini über kurze Neoprenanzüge, Wasserschuhe, bis zum Badekleid. Alles. Außer Bikinis.
Wie gesagt, sehr lustig. Nachmittags lag ich dann noch etwas auf einer Liege und las, leider kam die Sonne so gar nicht raus... Um halb 5 lief ich über die Brücke zur Shoppingmall am Hafen zurück und ging im asiatischen Foodstore lecker essen. Danach gabs noch nen Dragonfruitsaft in dunkelpink. Leider sieht der besser aus als er schmeckt, doch eher langweilig. Mit dem saß ich dann auf dem Dach der Mall mit hunderten anderer. Dann gabs noch nen geilen Frozen Joghurt (Forni, fast Panama) und setzte mich mit ihm unten an die Promenade. Und dort war die Hölle los. Ganz offensichtlich war da gerade eine neue Pokemonarena aufgetaucht, jedenfalls liefen rudelweise Einheimische mit Blick aufs Handy zur gleichen Stelle und grinsten dann doof. Hier spielt das scheinbar jeder, habs beim Joghurtessen beobachtet. Familien mit Kindergartenkindern, jeder mit Handy, Mütter mit Kindern, Rentner, alle! Total bescheuert!Aber sehr lustig zum Anschauen, hätte mich blöd lachen können. Wobei man schon aufpassen musste, sonst wurde man einfach umgenietet.
Als es mir zu doof wurde, fuhr ich mit der Metro zum Hostel zurück. Jetzt sitz ich im Gemeinschaftsraum, aber irgendwie ist hier keine Sau. Und wenn, dann fast nur Asiaten. Dann werde ich den Tag eben mal wieder gemütlich ausklingen lassen. Bis morgen...
06.09.16 Abschied von Myanmar
Heute Nacht hab ich nochmal außerordentlich gut geschlafen in meinem kuscheligen, angenehm klimatisierten Bettchen mit Vorhang. Gegen halb neun stand ich auf und ging frühstücken. Knuspriger guter Toast und Tee. Dann packte ich und checkte aus. Zu Fuß gings zu einem der größeren Märkte, der Plan war, meine restlichen 40000 Kyat auf den Kopf zu hauen. Hm irgendwie erfolglos, nicht einen Kyat hab ich ausgegeben. Die Tshirts von Myanmar waren alle voll hässlich, nichts, was mir ansatzweise gefiel, einen Longyi, also diesen komischen Rock wollte ich schon gar nicht. Den wollten mir alle andrehen, so dass ich auf "Hello" schon mit "No Longyi" antwortete... Hm, ansonsten haute mich auch nix vom Hocker und so ging ich unverrichteter Dinge in eine teure Kaffeekette, wo ich stolze 11000 in Kaffee und Thunfischwrap investierte.
Genauso erfolglos in Sachen Shopping gings weiter. Ich entdeckte den ersten echten Supermarkt nach westlichen Standards. Einige Zeit später landete ich in einer teuren Pizzeria. Dummerweise war ich noch satt. Aber es half nix, das Geld musste weg, also gabs frische Limonade und ne Nutellapizza mit Bananen. Hauchdünn und knusprig, echt lecker. Den Rest packte ich für den Flug ein. Dann gings ins Hostel duschen und weiter zum Flughafen. Ein letztes Mal im Taxi durch dieses krasse Verkehrschaos. Darauf kann ich echt verzichten.
Ich kam recht früh an und musste noch ein paar Minuten warten bis der Checkin öffnete, dafür war ich dann gleich die erste. Dann gabs nochmal Kaffee und Pommes, bis auf 12000 hatte ich mein Geld halt echg mal noch verfressen ;-) Immigration und Security-Check waren schnell durch und so saß ich bald darauf auch schon im Flieger der pünktlich startete.
Alles in allem war Myanmar schon ein tolles Land. Schwer zu beschreiben, doch irgendwie anders als alles andere. Teilweise chaotisch, laut und dreckig wie Indien, dann wieder ruhig wie Bhutan und dazwischen viel schöne Natur. Viel, viel extreme Armut, dann wieder touristischer Aufschwung und westliche Geschäfte. Man kann nur hoffen, dass dieses Land in den nächsten Jahren seinen Weg finden und sich nicht selbst zerstören wird. Wer hin möchte, sollte das auf jeden Fall recht bald tun, bevor die Massen einfallen wie in Thailand.
Gegen halb 12 landeten wir, zügig gings zur Passkontrolle und zum Gepäck und schon war ich kurz darauf schon mit dem Taxi unterwegs in die Stadt. Bei der Buchubg meines Fluges hatte ich nämlich nicht gedacht, dass um Mitternacht in Singapur keine Metro mehr fährt. Finde ich auch recht bald für so eine Stadt!
Naja, es hätte schlimmer sein können, umgerechnet etwa 18 Euro. Mein Hostel liegt in der Nähe des letzten, ist aber etwas günstiger. Dort angekommen fand ich meinen Schlüssel in einem Kästchen vor und schlich mich leise und mit Stirnlampe in meinen Dorm. Gute Nacht!
Montag, 5. September 2016
05.09.16 Zurück nach Yangon
Da war das Wifi gestern sogar fast noch gut! Geschlafen hab so mehr oder weniger gut, das Zimmer müffelte doch ordentlich und die Matratze hatte ihre beste Zeit hinter sich. Früh ging ich einen Tee trinken, gammelte noch etwas rum und startete um dreiviertel 10 zum Bahnhof. Der Zug sollte um halb 11, 11 fahren. Dauerte schon mal ewig bis ich die Stelle fand, wo es ein Ticket gab, davor wurde ich zweimal Richtung Klo geschickt, nicht im Bahnhof, sondern ein privates (ticket=toilet...). Dann hieß es warten. Um 12 kam dann doch mal der Zug, ich wurde bis zu meinem Platz gebracht. "Upper Class" für 75ct. Naja, recht indisch. Nur vom Wackeln her können indische Züge hier noch einiges lernen, hatte was von Breakdance am Volksfest. Um viertel gings dann auch schon los, nachdem alle Essensverkäufer wieder draußen waren. Und statt 2, dauerte es natürlich 3 Stunden bis Yangon. V.a. weil der Zug kurz vorm Ziel zweimal ewig stand. Schon krass, was man da zu sehen bekommt, was nicht für Touristenaugen bestimmt ist. Müllberge neben den Gleisen, windschiefe Hütten, schrecklich, wie manche Menschen leben.
Vom Bahnhof lief ich zum Hostel, war also fast vier, als ich dort ankam. Mal wieder ein Gefühl von nach Hause kommen. Ich checkte ein, bekam meinen Begrüßungsosaft und der tägliche Fünfstundenregen begann. Doch dieses Mal lief das Internet, ich brachte die Zeit gut rum. Und wieder mal traf ich Benjamin, mit ihm und zwei Mädels gings zum Abendessen. Letztes Mal myanmarisch... Danach waren wir noch in einem seltsamen Schuppen ein Bier trinken.
Jetzt ist es 9, draußen sind die Gehsteige quasi schon hochgeklappt. Ich lieg in meinem kuscheligen Dormbett hinterm Vorhang, echt gemütlich. Gerade kamen zwei neue rein, ein blonder Typ, kam mir irgendwie bekannt vor. Ich ihm auch, ist einer, der bis gestern als Divemaster auf den Perhentians gearbeitet hat. So geil, die Backpackerwelt ist echt klein...
Morgen ist dann mein letzter halber Tag hier, bevor es gegen 4 zum Flughafen und dann nach Singapur geht...
Sonntag, 4. September 2016
03.09.16 Letzter Tag am See
Heute standen wir sehr früh auf, packten und saßen schon vor 7 beim Frühstück. Um viertel acht trafen wir uns mit dem verbliebenen Rest und gingen auf Bootssuche. Die ersten wollten für unsren Geschmack alle zu viel, da lief uns unser Kapitän von der ersten Bootstour über den Weg. Nach kurzen harten Verhandlungen saßen wir wieder in seinem Kahn und durchquerten den See Richtung Floating Market. Hm, hatten wir uns anders vorgestellt, der Floating Market war an Land... Gar nicht Floating. Nur ein etwa hundert Meter langer Abschnitt versetzte uns in die richtige Stimmung. Dort war der Boden ganz komisch, hab ich noch nie erlebt. Oben war festgetretene Erde, aber dem Gefühl nach war 10cm drunter nur noch Matsch und man würde sofort durch brechen. Ansonsten wars nicht so toll. Komplett auf Touris ausgelegt, ständig wurde man angequatscht. Nur der Teil für die Einheimischen war ganz nett, aber recht überschaubar. Als wir durch waren, begann es zu regnen und wir warteten etwas. Ich kaufte mir zwei Samosas, die ich brüderlich mit einer Babykatze teilte.
Als das Wetter besser wurde, liefen wir zu unsrem Boot und fuhren wieder zurück nach Nyaung Shwe. Bei strahlendem Sonnenschein! Wir verabschiedeten uns von Pedro und Natalia. Dann gingen Chloé und ich zur Massage. Ganz am Rand des Ortes in einer Bambushütte zwischen lauter Wohnhütten. War aber echt nicht schlecht und zudem sehr günstig. Das ganze mit Kokosöl. Total entspannt liefen wir eine Stunde später zum Hotel zurück, inzwischen war es kurz vor eins. Da wir nichts mehr vor hatten, war Pool angesagt. Wir hatten den besten Tag erwischt, so sonnig war es selten und auch ziemlich warm. Um die 30 Grad, denke ich, wir sind hier ja immer noch auf 800m. Zwischendurch machten wir einen Ausflug zu eine späten Mittagessen, superlecker, wir wählten ein Set, also kam Suppe, Salat, Curry, Reis, Gemüse und Obst. Sauviel. Danach gings nochmal an den Pool.
Langsam wurde es wolkiger, ich duschte in der Pooldusche und zog mich an. Um fünf kam Chloés Pickup, sie fährt zu meinen Elefanten nach Kalaw zurück. Ne halbe Stunde später kam der Pickup für meinen Bus, der, nachdem er vollgeladen war, da hielt, wo ich mein Ticket gekauft hatte. Also keine 400m vom Hotel :-) Wir stiegen in den Bus und starteten überpünktlich. Wir bekamen ne Cola und Kuchen. Dreimal hielten wir und es wurden jedes Mal riesige schwere Kisten zugeladen. Im Kofferraum und auf den freien hinteren Sitzen, bis unters Dach. Zum Glück musste unser Fahrer keine Vollbremsung machen.
Der Bus wurde auf artische 16 Grad runtergekühlt, das erste Mal so kalt in Myanmar, und ich war sehr froh, dass ich neben der Decke, die man bekam, noch lange Klamotten und meinen Schlafsack hatte. Mit allem zusammen war nur noch die Nase kalt. Gegen neun gabs ne Rast zum Abendessen und Klo. Danach wurde auf kuschelige 19 Grad hochgedreht, wahrscheinlich hatte sich jemand erfolgreich beschwert... War echt angenehmer, zumindest mit zwei Decken. Die ersten Stunden ruckelte es ordentlich, es ging durch die Berge und viele Serpentinen. Aber irgendwann waren wir auf der Hauptstraße und da schlief dann sogar ich immer wieder mal ein...
04.09.16 Bago
Um fünf wurde ich sehr sanft von der Busstewardess aus dem Tiefschlaf gerissen. War ich also wieder genau pünktlich fest eingeschlafen. Erst raffte ich gar nix, dauerte, was sie von mir wollte, umsteigen in ein Taxi ins Stadtzentrum von Bago, aber im Preis inklusive. Der Bus fuhr nämlich auch nach Yangon. Echt toll hier, in Vietnam weckt einen keine alte Sau... Hier wird man zu Beginn gefragt, wohin man will, die entsprechenden Plätze im Bus werden notiert und man kommt dort raus, wo man hin will. Hieß für mich heute eine dreiviertel Stunde später im Zentrum von Bago. 80m von dem Hotel entfernt, das ich mir im LP ausgesucht hatte. Perfekt. Ich lief dorthin, die beiden Schwestern, die es führen, waren um 6 schon wach und begrüßten mich sehr freundlich. Sie zeigten mir ein Zimmer ohne AC, das letzte in diesem Urlaub, im Hostel wirds wieder kalt . Eher ein Loch, aber irgendwie auch ganz gemütlich. Ich warf mich jedenfalls erst nochmal ne Runde ins Bett...
Gegen halb zehn machte ich mich dann mal so langsam auf, nachdem ich den gestrigen Blog geschrieben hatte. Wifi geht nicht, auch wenn ich verbunden bin. Ich lieh mir ein klappriges Fahrrad, noch klappriger als das letzte. Damit gings dann durch Schlaglöcher und Verkehrschaos zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten, v.a. mal wieder Pagoden. Die eine sah eins zu eins aus wie die riesige goldene in Yangon. Beim Schlangentempel gönnte ich mir einen Tee, es regnete gerade etwas. In dem Tempel liegt halt mal ne riesige Schlange, laut Reiseführer weltweit eine der größten. Angeblich die Wiedergeburt von weiß nicht wem, wird auf jeden Fall verehrt und auf ihr wird Geld abgelegt. Hm, besonders artgerecht gehen die mit ihren wiedergeborenen Heiligen nicht um, liegt in einem winzigen Eck völlig aufgerollt und kann sich quasi gar nicht bewegen.
Von dort gings zu einem alten Königspalast und dann in eines der größten Klöster des Landes. Dank Regenpausen kam ich leider zu spät, zwischen 11 und 12 essen wohl 500 Mönche dort gemeinsam. Dafüf kam ich genau rechtzeitig zum Monsun an. Was wiederum gut war, denn die nächsten zwei Stunden pisste es wie aus Eimern und ich saß bzw. lag trocken auf einer Bank im Klostergang. Immerhin konnte ich die Mönche beim Beten, Lesen oder Meditieren beobachten, was auch immer. Schon recht beeindruckend in dieser Menge.
Gegen drei hatte ich die Schnauze voll, es regnete zwar noch, aber doch deutlich weniger. Also packte ich meinen Rucksack und mich in die Regenjacken und fuhr weiter. Viel gabs aber nimmer zu sehen, die Pagoden nahm ich im Vorbeifahren mit. Einziges Highlight war noch ein riesiger liegender Buddha. Dann fuhr ich zurück Richtung Hotel. Ganz in der Nähe stoppte ich bei einem Cafe und trank meinen geliebten Royal Myanmar Teamix. Kommt aus der Tüte, wird mit Wasser aufgegossen, ist pappsüß und ähnlich indischem Chai. Das, was ich hier ständig trinke. Dazu gabs abgepackten recht guten Kuchen.
Gegen halb fünf gings ins Hotel unter die Dusche. Der Regen hörte einfach nicht auf und ich gammelte faul rum. Dann ging ich nochmal zum Abendessen raus, wenigstens wars wieder trocken. Es gab wie so oft Fried Noodles. (Ein Königreich für Nudeln mit Tomatensoße...) Danach ging ich noch in einen verhältnismäßig gut sortierten Supermarkt. Neben einem winzigen echten Osaft fand ich dort ne 30er Packung von meinem Teamix für zu Hause, juhu. Kostet nicht mal zwei Euro. So gut versorgt latschte ich zurück. Jetzt lieg ich in meinem Bett. Alt werde ich heute nicht mehr, langweilig und soviel Schlaf hatte ich die letzte Nacht ja auch nicht. Mal sehen, mit etwas Glück sind morgen in Yangon ja ein paar nette Leute im Hostel für eine spannendere Abendgestaltung...
Oh, gerade kommen Facebooknachrichten rein, vielleicht krieg ich den Blog ja doch raus, zumindest ohne Bilder...
Freitag, 2. September 2016
02.09.16 Tour de France am Inle Lake
Oder besser gesagt Tour avec tres français. Oder so. Egal, heute hab ich super geschlafen und wachte um viertel acht auf. Ich checkte schnell das Internet und buchte ein Hostel für die letzten vier Nächte in Singapur. Für den Fall, dass das Wifi in Yangon wieder nicht geht. Dann gingen wir frühstücken wie gestern und kurz an den Pool. Um halb elf trafen wir, die drei Franzosen und ich und mit Benjamin und mieteten uns Räder. Alte Klapperkisten, die vermutlich seit 1979 nicht mehr hergestellt werden. Immerhin konnte ich meinem drei unterschiedliche Gänge rausleihern, zumindest wenn es gerade Lust hatte. Wir starteten Richtung Westen, um dann Richtung Süden am See lang zu fahren. Wobei der ziemlich weit weg war. Viel zu sehen gabs nicht, ne hässliche Pagode mit tollem Ausblick, ne etwas schönere, das wars. Das Highlight sollten heiße Quellen sein, aber die wollten 10 Dollar Eintritt. Und das ganze sah aus wie der Wellnessbereich eines Luxushotels, aber nicht wie natürliche heiße Quellen.
Wir fuhren etwa 14km bis wir in einem Dorf Rast machten. Lunch für die anderen, Coke für mich. Leider kein Saft. Aber ich verdaute immer noch das riesige Frühstück... Danach "verschifften" wir die Räder und uns und setzten auf die andere Seite des Sees über. Dort fuhren wir wieder Richtung Nyaung Shwe. Zwischenziel war das Red Mountain Estade Vineyard. Ein Weingut mit tollem Blick auf den See. Wir wollten also die Aussicht genießen und gleichzeitig Wein verkosten. Letzte Woche hatte das wohl noch 3000 Kyat gekostet, jetzt 5000. War nämlich jetzt Brot und Käse inklusive. Kennt ihr diesen super guten Wein aus Myanmar? Nicht? Hm, gibts nämlich auch nicht! Hätten wir die knapp 4€ Mal lieber in Bier angelegt. Der erste schmeckte ziemlich chemisch, der zweite war trinkbar, der dritte war rot und igitt, der vierte wieder erträglich. Dazu kam, dass wir nur nach Farbe sortiert zwei Weingläser bekamen, es wurde nachgeschenkt. Ach ja, der Käse war ganz ok, jeder bekam 4 ca. 1 Kubikzentimeter Würfel, dazu eine leckere Scheibe ungetoasteten Toast. Zeit für ein Pemabrot aus meinem Rucksack.
Nach dem Highlight des Tages gings zurück nach Nyaung Shwe. Ich fuhr noch etwas weiter, cachen. Ziel war ein unauffälliges Kloster, hätte ich nie gefunden. Dort gibts nur drei Mönche. Als ich ankam, begrüßte mich einer von ihnen sehr freundlich und führte mich nach innen. Ich durfte mich setzen und bekam dann Bananen serviert, er bestand darauf, dass ich sie essen sollte. Dann unterhielten wir uns einige Zeit. Er war 77 Jahre alt und seit 57 Jahren Mönch. War relativ schwer zu verstehen, aber er wusste sehr viel über Deutschland und war stolz davon zu erzählen. Ein wirklich beeindruckender Mann. Er wollte auch Fotos machen und sah sie dann ganz begeistert auf meinem Handy an. Das fand er auch toll. Fast traute ich mich nicht, ihn auf den Cache anzusprechen. Aber ich wusste, dass der direkt auf dem Altar steht und nach unserer Unterhaltung durfte ich mir auch alles ansehen. Er war richtig begeistert, als er hörte, dass ich das Kloster wegen dem Cache gefunden habe. Dann zeigte er mir noch einige Fotos, die andere Touris ihm geschickt hatgen, stolz wie Oskar! Zum Abschied warf ich was in die Donation Box und er zwang mir quasi die restlichen Bananen auf.
Ich radelte zurück, buchte mein Busticket für morgen, brachte das Rad zurück und ging zum Pool. Gerade mal 2,50$ teurer als die Hot Springs, aber inkl. Bett und Frühstück :-) Wir verabschiedeten uns von Emilie und Vincent, die mit dem Nachtbus weiterfuhren. Dann klingelte mein Handy, WhatsApp von fast höchster Stelle aus der Schule. Oh oh dachte ich, kann nix gutes sein. Aber dann: Möchtest du mit auf die Studienfahrt nach Barcelona kommen? Ja klar will ich! Heißt, ich bin grad mal zwei Tage daheim und Dienstag Nachmittag gehts nochmal ne Woche nach Spanien, so kann das Schuljahr weitergehen. Gut, auch knapp 60 Schüler sind dabei, aber da darf man nicht so kleinlich sein...
Mit diesen freudigen Nachrichten gings in die Dusche und dann mit dem verbliebenen Rest unserer Gruppe, also Chloé, Benjamin, Natalia und Pedro zum Abendessen. Lecker, eher Thai oder Chinesisch, dazu Mojito. Danach gings auf einen Absacker weiter, wurde bei mit ein Mousse au Chocolat...
Jetzt ist es halb elf und wir genießen die letzte Nacht in unsrem tollen Zimmer. Mal sehen, wann der nächste Blog kommt, vielleicht morgen bevor ich weiter fahre, sonst erst, wenn das Wifi wieder funktioniert...
Donnerstag, 1. September 2016
01.08.16 Ein Tag auf dem See
Heute früh waren wir gegen 7 wach in unsrem Luxuszimmer. Wir gammelten noch etwas und um acht gingen wir mit den beiden anderen frühstücken. Hammer, weiß nicht, wann ich das letzte Mal so viel gefrühstückt habe: Toast, Pancake, wer wollte Ei, Melone, Banane, die komischen frittierten Nichtdonuts, Tee, Saft. Ich war pappsatt. Wir hopsten kurz in den Pool und auf die Liege, bevor wir uns um 10 mit dem Rest unserer Gruppe am Fluss trafen. Schnell war ein Bootsfahrer gefunden, der uns für 1,50€ pro Nase rumfuhr.
Los gings wieder quer über den See etwa dorthin, wo wir gestern herkamen. Wir sahen die Tomaten, die quasi halb im See wachsen. Und die Fischer, die eine weltweit einzigartige Rudertechnik haben. Srehend bewegen sie es mit dem Bein, ganz komisch. Dann gings sehr touristisch zu. Immer gabs was zu sehen, wie was hergestellt wird, danach durfte man shoppen. Das ganze in Stelzenhäusern. Los gings mit einer Weberei, Arbeitstechniken wie im Mittelalter. Wusstet ihr, dass man aus Lotos Faden und somit Stoff herstellen kann? Beim nächsten Stopp wurden Messer geschmiedet, also eher so Style Machete. Danach in eine "Schiffswerft", in der diese langen Boote gebaut werden, andere gibt es hier nicht. Und direkt daneben werden die Zigarren gerollt. Ganz andere Technik als in Cuba. Schmecken auch völlig anders.
Inzwischen wars zwei und Zeit fürs Mittagessen. Zumindest für die anderen, ich war immer noch voll und trank nur einen leckeren Mangosaft. Frisch gestärkt fuhren wir - sonst wäre die Tour ja nicht vollständig - zu einer Pagode. Nicht die schönste, aber sie war nun mal da. Dann gabs noch eine Silberschmiede und zum Abschluss fuhren wir zu den Frauen mit dem langen Hals. Mit diesen goldenen Ringen. Sehr komisch, da saßen drei vor dem Souvenirshop, hatte was von Zoo, ich wollte kein Foto machen...
Von dort gings zurück in den Ort, von dem ich endlich weiß, wie er heißt: Nyaung Shwe. Wir verabschiedeten und von Rita und Clara, die heute Abend bzw morgen früh weiterfahren. Der Rest ist morgen auch noch da, Teile wie ich auch noch übermorgen. Mal sehen, was wir morgen machen werden. So gings erstmal Richtung Hostel, wobei wir unterwegs noch Busse auscheckten. Für mich gehts dann übermorgen per Nachtbus 12h nach Bago.
Dann gings nochmal an den Pool, aber nur ne halbe Stunde oder so, es fing an zu regnen... Wir duschten und lagen noch weng faul rum bevor wir um 8 zum Essen loszogen. Mein Magen hing inzwischen in den Kniekehlen. Auf der Suchenach etwas Günstigem landeten wir in einem wenig vertrauenserweckend aussehenden Schuppen. Eigentlich war schon geschlossen und Bier gabs auch nicht, aber sie schürten das Feuer nochmal an und Bier wurde auch geholt. Wir hatten sehr leckere Fried Noodles, dazu Suppe und Tomatensalat. Dann gings zurück ins Hotel. Jetzt ist es Viertel zehn, das Wifi hängt, also wird noch etwas gelesen. Gute Nacht
Mittwoch, 31. August 2016
31.08.16 Ankunft am Inle Lake
Heute morgen gegen viertel sechs weckten mich die Hühner und die jungen Mönche. Ich hatte noch ne Stunde zum Relaxen, in der ich überlegte, wie ich sie umbringen könnte. Die Gockel, nicht die Novizen. Um halb sieben gabs Frühstück, heute westlich, Pancakes und Obst. Pedro, unsrem Uruguayo, gings ziemlich scheiße, der Klassiker. Aber er schlug sich tapfer und kam mit uns.
Es war wieder ziemlich grau und hatte nachts geregnet, aber bis auf ein bisschen Niesel sollte auch heute nichts runter kommen. Gegen halb acht starteten wir. Nachdem am nächsten Shop die Wasservorräte aufgefüllt waren, mussten wir kurze Zeit später unser Inle Lake Ticket kaufen. Scheint hier normal zu sein in manchen Gegenden. Unterwegs besuchten wir noch eine Dorfgrundschule mit den Klassen 1 bis 5 in einem Raum. Gerade war Pause und die Kids voll süß. Nach etwa eineinhalb Stunden gabs wieder eine Teepause. Bis dahin gings ne Straße entlang, zusammen mit ein paar anderen Gruppen.
Danach gings nur noch einen Pfad entlang bergab zum See. Heute nicht ganz so matschig wie die letzten Tage. Kurz vor eins hatten wir es auch schon geschafft, wir waren am letzten Lunchstopp angekommen, in einem Dorf am Rand des Sees. Kein Vergleich zur Ciudad Perdida oder dem Inkatrail, viel entspannter und ohne jeden Muskelkater. Aber trotzdem mit viel Spaß und tollen Impressionen. Wir gönnten uns eine letzte gemeinsame Cola und hatten ein leckeres letztes Essen. Fried Rice und Obst. Nach etwas Chillen mussten wir uns von James verabschieden und stiegen in zwei Boote, die uns vom Süden in den Norden vom See brachten. Irgendwie ist das nicht so wirklich ein See. An den Ufern hat es was von Venedig mit Ackerbau. Da wachsen halt Tomaten im See, die vom Boot aus geerntet werden, und die Menschen wohnen in Stelzenhäusern. Ne gute Stunde später kamen wir in einem unaussprechlichen Ort an, wo unsere Rucksäcke schon auf uns warteten. Wir holten sie ab und ich zog zusammen mit den drei Franzosen los. Die sagten nämlich was von Hotel mit Pool. Und so kamen wir hier an, wo der Pool unser eigen ist und das Wifi super funktioniert. Chloé und ich teilen uns ein Zimmer für etwa 12 Euro pro Nase die Nacht.
Wir säuberten uns und warfen uns direkt an den Pool. Sonne gabs nicht mehr viel, aber es war trotzdem super! Später duschte ich zusammen mit meinen Schuhen, die jetzt wieder rot sind. Dann gaben wir unsre verseuchte Dreckwäsche ab und gingen Abendessen. Pizza und Pasta, das hatten wir uns verdient! Dazu Bier und danach Mojito und Caipi.
Jetzt lieg ich im Bett und hab endlich alle drei Blogs fertig. Hoffe auch für euch ist es halbwegs interessant. Morgen und wahrscheinlich übermorgen bleiben wir auch noch hier. Gute Nacht!
30.08.16 Treking Tag 2
Am Morgen wachte ich halbwegs ausgeschlafen vor dem Wecker auf. Um halb 7 gab es Frühstück. Chapati, Kartoffelcurry und Bananen. Ok, Curry ging bei mir noch nicht... Draußen war er ziemlich grau, nebelig und es nieselte. Half nix, wir mussten los. Und es wurde ziemlich schnell besser. Der Weg ging erst bergab und dann bergauf zu einer ganz kleinen Stadt. Uns kamen sehr viele Kinder und Jugendliche entgegen, zu Fuß oder, wenn die Beine bis zum Boden reichten, auf dem Motorrad. James erklärte uns, dass zur Zeit die im Buddhismus besonderen drei Monate wären, ähnlich dem Ramadan. Und an Voll- bzw. Neumond gehen alle ins Kloster statt in die Schule.
Nach etwa eineinhalb Stunden erreichten wir den Ort und in einem kleinen Shop gabs nen Tee. Und was Frittiertes. Auf meine Beschreibung wie Donuts, aber nicht süß, kam irgendwer auf die Idee, die Dinger mit Zucker zu bestellen und so investierte ich 7,5ct in einen weiteren. Lecker! Zu diesem Zeitpunkt wuchs unsere Gruppe, Rita aus Portugal stieß zu uns. Wir hatten Glück, es war Markttag, und James zeigte uns so einiges dort. Danach gings auf mehr oder weniger guten Wegen weiter zum Mittagessen, wo wir um halb zwölf ankamen. Ähnlich wie gestern, aber dieses Mal im Haus, wo wir uns danach zur Siesta hinlegten.
Gegen halb zwei oder so brachen wir wieder auf, inzwischen schien auch die Sonne recht ordentlich. Es ging meist über kleine Pfade, oft zwischen Reisfeldern hindurch, also immer wieder nass und matschig. Also wieder richtige Schuhwahl, v.a. als wir durch einen kleinen Fluss durch mussten. Dann ging es kurz recht felsig auf einen Berg mit Wahnsinnsblick, wo wir rasteten. Und schon nach weiteren 20 Minuten oder so waren wir wieder in einem Dorf, es gab ein Bier in einem Shop bzw im Garten dahinter. Hier trafen wir zum ersten Mal seit Kalaw auf andere Trekkinggruppen, es stimmte anscheinend, dass unsere Agency ein anderes Programm hatte als die anderen. Frisch gestärkt ging es auf zur letzten halben Stunde. Tagesziel war ein Kloster, wo wir übernachteten. Dort sind hauptsächlich Novizen, schätze, die meisten zwischen 6 und 12 Jahren, jeder buddhistische Junge soll wohl wenigstens ein paar Monate als Mönch leben. Als wir nach insg. 22km dort ankamen, war ordentlich was los, sie spielten vorm Kloster Fußball.
Wir bezogen in trockenem Zustand unser Matratzenlager und gingen duschen. Mit Eimer, aber hinter einer Mauer, als ne recht gute Dusche. Dann schauten wir den Jungs noch beim Spielen zu, bevor es Abendessen gab. Wieder sehr lecker, alles veggie, dieses Mal mit Tofu, der schmeckt hier halt echt mal! Und mit Katzen auf dem Schoß. Danach bereitete uns unser James einen Rum Sour, wir hatten zuvor noch 1l Rum für 2 Euro gekauft. War lecker. Und wer wollte, bekam noch ne Massage von ihm, hat einige Talente, unser Guide!
Gegen neun war wieder Schlafenszeit, dieses Mal war ich auch etwas platter und schlief recht schnell ein.
29.8.16 Die Wanderung beginnt
Zurück in der Zivilisation, genau genommen am Hotelpool werde ich also mal anfangen, von den letzten drei Tagen zu berichten.
Montag früh war ich im sieben oder so wach, lag noch ne zeitlang rum und ging um acht frühstücken. Ich lieferte meinen großen Rucksack ab und um kurz vor neun trafen sich alle vor dem Haus. Alle, das waren insgesamt acht Mann und unser Guide James. Zwei Deutsche, drei Franzosen, eine Spanierin und ein argentinisch-urugayanisches Pärchen. Zunächst kauften wir zusammen zwei Flaschen Insektenspray für die Bettwanzen die nächsten beiden Nächte, das machte doch schon mal Hoffnung auf mehr ;-) Dann ging es ganz gemütlich los, zunächst mehr oder weniger die "Straße" entlang. War eigentlich mehr ein Spaziergang, James blieb immer wieder stehen, um uns irgendwas zu zeigen oder zu erklären. Er ist 62 Jahre alt und war früher Lehrer. Größtenteils war der Himmel grau und wir starteten auf 1400m, somit war es recht angenehm zu laufen. Am Vormittag nieselte es nur manchmal ein bisschen. Irgendwann wurde der Weg dann mehr zu einem Trampelpfad und zeitweise auch extrem matschig, so dass wir öfters einen Umweg machten. Gegen zwölf kamen wir an unserem ersten Lunchplatz an, eine kleine Hütte, in der unser Koch schon fleißig hantierte. Der fuhr immer mit dem Motorrad voraus. Es gab Suppe, Fried Noodles und zum Nachtisch Mango. Danach machten wir noch etwas Siesta und warteten einen Regenschauer ab, bevor es weiterging.
Auch am Nachmittag liefen wir hauptsächlich durch Felder, auf denen überall v.a. Frauen per Hand arbeiteten. Wir sahen so ziemlich alles wachsen von Ingwer über Kurkuma und Erdnüsse bis hin zum Mais. Die Menschen sind hier echt alle unglaublich freundlich und lassen sich auch gerne fotografieren. Manche posen sogar für die Kameras. Wir machten noch eine etwas längere Pause auf einem Berg mit tollem Blick auf die Dörfer und Reisfelder, bevor wir zur letzten Etappe des Tages starteten. Und dann kam, was kommen musste. In der letzten halben Stunde begann es zu regnen und das richtig. Volles Programm mit Bächen auf den Wegen. Also rein in die Regenjacke und spätestens jetzt gratulierte ich mir mal wieder zur Wahl der richtigen Schuhe. Meine Trekkingsandalen waren perfekt und im Gegensatz zu den Turnschuhen der meisten anderen am nächsten Morgen trocken. Ziemlich tropfend kamen wir gegen halb 6 im Dorf an. Insgesamt waren wir etwa 20km gelaufen, keine nennenswerten Steigungen, also echt gechilkt. Wir sollten bei einer Familie schlafen. Zum Glück war im Erdgeschoss viel Platz für unsre nassen Sachen. Dann gabs ne Bucketshower mitten im Hof, also eher halb bekleidet... Musste für den Tag reichen. Wir waren auf 1700m und ich war froh über die trockenen langen Sachen aus meinem Rucksack.
Es regnete weiter und wir tranken erstmal ein Bier. Um halb 7 gabs Abendessen, Suppe, Reis und viel verschiedenes Gemüsezeug, alles sehr lecker. Danach Tee und was Süßes. Gleichzeitig war ich damit beschäftigt, die beiden Katzenbabies auf meinem Schoß zu behalten, denn die wollten immer zu denen, die beim Essen nicht kuscheln wolten... Danach packte James noch ein paar kleine Spielereien und Rätsel aus. Gegen halb neun wurden wir ins Bett geschickt, natürlich, nachdem wir es ordentlich eingesprüht hatten. Ich wollte das Licht ausmachen, fand aber keinen Schalter. Gab es auch nicht, nur ne metallene Wäscheklammer, mit der zwei Kabel verbunden wurden. Nice... Von da an nutzten wir nur noch die Taschenlampen...
Sonntag, 28. August 2016
28.08.16 Unvergesslicher Tag mit grauen Riesen
Heute Nacht schlief ich super, angenehm kühl, ganz natürlich ohne Fan oder AC. Um acht gabs Frühstück, Melone und Pancake mit Banane und was sehr süßem. Danach gings mit dem Taxi los, ne dreiviertel Stunde zum Green Hill Elefant Camp. Dort leben sieben Elefanten, davon sechs ältere Weibchen, zwischen 30 und 67 Jahre alt. Die meisten von ihnen waren Arbeitselefanten und genießen nun ihrer Ruhestand. Dort wurden wir super freundlich empfangen mit selbstgemachter Zitronenlimo, bevor uns einer der Campmitarbeiter etwas vom Camp und unserem Tag erzählte. Dann gings los zu den freundlichen Dickhäutern. Zunächst stand Füttern auf dem Programm. So ein Elefant frisst täglich halt mal mindestens 150kg Grünzeug. Wir gaben ihnen Kürbis, Bananenstaude und Maiskolben. Wahlweise nahmen sie es mit dem Rüssel oder, wenn man es hoch genug hielt, durfte man es ihnen direkt in den Mund stecken. Anfangs hatte ich schon noch etwas Angst um meine Finger und übte eher Zielwerfen, aber später gabs das Futter direkt auf die Zunge. Und ich ging auch mehr auf Tuchfühlung. Echt tolle Tiere, ein unbeschreibliches Gefühl! Ich hoffe, ich krieg hier irgendwann ein paar Bilder hochgeladen...
Der nächste Programmpunkt war Baumpflanzen. Das Camp setzt sich nämlich auch für den hier unbekannten Naturschutz ein. Dadurch dass fremde Menschen hierher kommen und ein Bäumchen pflanzen, wollen sie den Menschen zeigen, wie wichtig der Wald und die Wiederaufforstung sind. Also durften wir alle einen Teakbaum pflanzen.
Das coolste kam aber danach. Nach einer Tasse Tee bekamen wir lustige Leinenhosen und liefen zum Fluss, wo wir einen Elefanten waschen durften. Hammer, der Elefant kniete oder lag, keine Ahnung, mir ging das Wasser bis zur Brust. Wir bekamen einen Schwamm und durften auch mal oben drauf sitzen. Die genießen das voll, mit kaltem Wasser bespritzt zu werden, denn Elefanten schwitzen nicht. Sie können sich also nur mit ihren Ohren oder Wasser abkühlen. Irgendwann reichte es der Dame dann aber auch und sie lief mit "ihrem Menschen" zurück. Und wir auch. Dann kamen auch schon die nächsten. War schon toll, wir waren heute insg.10 Touris, zum Waschen also immer nur zwei pro Elefant, man hat also wirklich was von "seinem" Tier.
Als wir wieder trocken gelegt waren, gings zurück zum Haupthaus zum Mittagessen. Sehr lecker mal wieder. Danach durften wir noch ein echtes Elefantenskelett bewundern. Ein Elefant ist letztes Jahr vom Berg gefallen. Er wurde also präpariert und dient als Anschauungsmaterial, v.a. für die Schulklassen, die hier auch regelmäßig her kommen. Ordentlich beschriftet mit den lateinischen Knochennamen. Wobei der Rüssel fehlte, der besteht nämlich nur aus Muskeln.
Dann gabs noch ne kurze Einweisung in die Herstellung von Papier. Aus Elefantensch... äh Dung. Und jeder bekam ein Blatt Sch... Papier. Danach durften wir nochmal zum Füttern, wie gesagt, 150kg pro Tag... Und inzwischen traute ich mich auch echt richtig nah ran. Meine dicke Freundin war aber auch sehr lieb, öffnete brav den Mund und ließ mich vollladen. Gegen halb vier werden die Tiere dann in die Freiheit entlassen, wo sie über Nacht bleiben und weiter fressen. Schlafen ist Nebensache, 2h reichen ihnen.
Wir gingen zurück, zahlten unsere 100 Dollar, echt in Ordnung, es fließt komplett in die Tiere bzw. Pfleger, Aufforstung und den Bau einer Grundschule. Und ich hab echt ein gutes Gefühl, dass sich die Elefanten wirklich wohl fühlen. Für uns gings mit dem Taxi zurück in den Ort und dann auf den Markt. Ich hatte mit eine große Schüssel Salat in den Kopf gesetzt. Für Tomaten, Gurke und Avocado zahlte ich etwa 1 Euro. Dann gabs noch nen Chai wie gestern, bevor wir zum Hostel liefen. Ich schnorrte mir einen Suppenteller und Werkzeug, Essig Öl und Kräutermischung hatte ich wie letztes Jahr mit. Auch Benjamin trumpfte auf mit eigenem Teller, Besteck, Pumpernickel und deutscher Salami. So aßen wir sehr lecker auf dem Balkon, während es draußen regnet. Hatten heute perfektes Timing. Regen beim Füttern unter Dach, beim Mittagessen und nachdem wir zurück waren.
Hoffe, das klappt die nächsten Tage auch so. Morgen geht es los zur dreitägigen Wanderung zum Inle Lake. Nächster Blog also frühestens Mittwoch oder Donnerstag. So, ich geh jetzt mal Daypack packen...
Samstag, 27. August 2016
27.08.16 Weiter gehts nach Kalaw
Heute früh wachte ich kurz vor sieben unerfroren auf und ging aufs Dach frühstücken. Dann packte ich fertig und um halb acht war ich abfahrbereit unten. Klar dass der Pickup erst um acht kam... Wir fuhren etwa eine Stunde durch Mandalay und sammelten Locals ein, dann ging es richtig los. Im Minivan nach Kalaw. Die AC war ziemlich erträglich, zumindest mit langer Hose und Pulli. Es regnete immer wieder, so dass ich den Tag auch nicht als verloren verbuche. Um kurz nach elf hielten wir zum Mittagessen, für mich gabs ne Coke, auf den Rest verzichtete ich... Bis dahin war die Straße recht gut, teils highwayähnlich mit geteilten Fahrspuren. Wobei wieder Fragen wie auf Cuba aufkamen, z.B. Darf ein Ochsenkarren entgegen der Fahrtrichtung den Highway befahren? Und darf man auf dem Mittelstreifen wohnen?
Gegen zwei gabs noch ne Pause, ich gönnte mir ein paar einheimische Chips und was Apfelähnliches. Danach dauerte es nur noch ne Viertelstunde und ich war in Kalaw. Ich suchte das billige Guesthouse, das mir die Spanierin aus dem letzten Hostel empfohlen hatte, auch wenn es auf TripAdvisor unterirdische Bewertungen hatte. Dort angekommen durfte ich ein Zimmer anschauen und war eigentlich recht zufrieden. 6 Euro, Einzelzimmer inkl. Frühstück, soviel kann man da nicht falsch machen. Irgendwie ist es auch ganz süß, das Zimmer ist klein aber sauber, Gemeinschaftsbad ist ok. Ich wusch schnell eine meiner Ziphosen und checkte dann den Reiseführer. Da sah ich eine bekannte Gestalt durchs Fenster, Benjamin aus Yangon! Es gab ein großes Hallo und wir zogen gemeinsam los ins "Stadtzentrum". Nach fünf Minuten waren wir durch und gönnten uns einen Tee und was Frittiertes. Danach planten wir gemeinsam die nächsten Tage. Morgen hauen wir mal 100 Dollar auf den Kopf, es geht ins Elefantencamp, in dem Elefanten im Ruhestand leben. Ich hoffe es wird so toll wie auf TripAdvisor alle behaupten. Aber ist ja nur ne halba Nacht Marina Sands bay Hotel in Singapur. Übermorgen gehts dann auf eine dreitägige Trekkingtour zum Inle Lake. Solltet ihr also ne zeitlang nix von mir hören, vermutlich ist alles ok, aber das Internet ist eher dürftig.
Nachdem alles geklärt war, gingen wir Abendessen, nepalesisch, Paneer Curry, superlecker. Dann noch auf Empfehlung des LP in eine echt geile Bar, in der nur Einheimische waren. Bier gabs nicht, nur Rum und Livemusik. Geiler Schuppen; -) Der Rum Sour reichte uns und so zogen wir auf ein Bier weiter. Dort gesellte sich ein Local zu uns, es stellte sich heraus, er arbeitet im Elefantencamp. Er erzählte mit einem richtigen Strahlen in den Augen davon. Danach gings ins Hostel, in die Dusche und ab ins Zimmer. Irgendwie hats weng was von österreichischer Berghütte... Auch vom Klima her, wir sind auf über 1000 Meter und ohne Pulli ist es fast kühl. Werde also ohne AC und ohne Fan ganz gut schlafen.
So, das wars für heute, Bilder gibts net. Und der nächste Blog, wie gesagt, lasst euch überraschen...
Freitag, 26. August 2016
26.08.16 Mandalay Hill
Heute stand ich ganz gemütlich auf und kämpfte zunächst mal mit meinen Erfrierungen. Kein Witz, die AC war auf 16 Grad eingestellt und die Fernbedienung hat die Rezeption... Ich hatte also mit Socken, Schlafsack und Decke geschlafen, aber am Kopf wars immer noch kalt. Und ich hab doch gleich wieder ne Stunde wach gelegen und gehustet. Schuld war die Thailänderin im Zimmer, dem Rest war eiskalt...
Also ging ich frühstücken und wollte dann mein Busticket kaufen. Toll, ausverkauft. Also bleib ich noch ne Nacht und fahre morgen früh. Wenns wieder so ruckelt, kann ich ja eh nicht wirklich schlafen. Danach fuhr ich mit einem Mototaxi zum Fuß des Mandalay Hill. Laut LP gehen da 1700 Stufen hoch, zum Glück wars nur etwa die Hälfte. Das ganze natürlich mal wieder barfuß. Vorbei an zig Souvenir- und Fressständen, aber sehr unaufdringlich. Aber schon krass, die Verkäufer und ihre Familien wohnen halt direkt an der Treppe! Was die wohl für Adressen haben, Mandalay Hill Südtreppe Stufe 527?!?
Oben angekommen dufte ich erstmal zahlen und dann den Blick auf die Stadt genießen. Leider wieder nicht ganz klare Sicht. Der Tempel selber war nicht so toll. Mittlerweile schauen echt alle komplett gleich aus. Dann gings wieder runter und noch zu ein paar Payas und Pagoden ums Eck. Am besten war noch ein großes altes Holzkloster.
Als ich mit Sightseeing fertig war, suchte ich mir einen Fahrer. Mist, sein Startpreis war der, auf den ich ihn runterhandeln wollte ;-) Aber ok, dann noch etwas weniger, auch recht. Ziel war ein etwas besseres, aber schon in die Jahre gekommenes Hotel, in dem man für schlappe 7000 den Pool nutzen durfte. Und dort verbrachte ich den Nachmittag. Nix besonderes, einfach ein quadratisches Becken, alte Liegen und Schirme. Aber das Wasser war überraschend kühl und ich bis halb fünf quasi völlig allein. Dann kam etwas, ich glaube es war Schwimmunterricht. Ganz witzig anzuschauen. Hier lernt man wohl auch Kraul zuerst.
Um halb sechs hatte ich genug und mein Magen knurrte. Ich lief Richtung Hostel und stoppte in einem süßen kleinen vegetarischen Restaurant, das der LP empfiehlt. Sehr lecker. V.a. der Mangosaft. Mehr Smoothie, genial!
Frisch gestärkt gings weiter zum Hostel. Ich packte und quatschte etwas mit einer Spanierin aus meinem Dorm. Als der Hosteltyp mit Fernbedienung kam, verklickerten wir ihm, dass es wärmer sein muss. Kurzentschlossen nahm ich ihm die Fernbedienung aus der Hand, da sah ich auch die eingestellten 16 Grad. Ich drehte mal auf 25 hoch, immer noch 10 Grad unter der Tagestemperatur heute...
Morgen gehts dann schon um halb acht los, da werde ich abgeholt. Mal sehen, wie lange die Fahrt dann wirklich dauert und ob man unterwegs was zu sehen kriegt...
Donnerstag, 25. August 2016
25.08.16 Mit dem Mototaxi um Mandalay
Also zunächst nochmal für alle, mir geht es gut, ich war weit genug vom Epizentrum des Erdbebens weg. Davon erfahren hab ich übrigens nur aus dem Internet, hier hat niemand etwas erwähnt. Rückblickend hab ich es aber schon mitbekommen. Als ich gestern spät nachmittags im Bett lag, hatte ich das Gefühl, im Bett über mir würde jemand rumwackeln, dabei war ich allein im Zimmer. Aber schon Wahnsinn, nur einen Tag früher und ich wäre genau dort gewesen. Oder wenn ich, wie ursprünglich geplant, erst zum Golden Rock und dann nach Bagan gefahren wäre... Der Tempel mit den vielen Menschen drauf, der in einer Onlinenachricht gezeigt wurde, weil er stark beschädigt wurde, ist genau der, auf dem ich vor drei Tagen auch saß. Und wohl mit die letzten Sonnenuntergangsfotos von dort gemacht hab. Ich hoffe einfach, dass es allen, die ich dort kennengelernt habe, auch gut geht.
So, jetzt aber zu mir. Heute früh wachte ich gut erholt und deutlich fitter auf, frühstückte auf der Dachterrasse den obligatorischen Toast und stand um 9 vor der Tür. Mein Mototaxifahrer auch. Und los gings. Zunächst fuhr er mich zur Mahamuni Paya, der wohl bedeutendsten Pagode hier. Da dürfen die Männer ganz feine Goldschichten drauf kleben, sind wohl schon etwa 20cm dicke Schichten...
Danach gings weiter nach Sagaing. Wir fuhren am Ayeyarwady River entlang, der sich in der Regenzeit ganz schön ausgebreitet hat. Irgendwie war überall nur noch Wasser! Und an der Straße entlang leben wohl die Ärmsten der Armen. Teils in echt unzumutbaren Verhältnissen, labbrige Hütten aus Schilf, Plastikplanen und Wellblech und einige schienen auch noch halb davon zu schwimmen, dank Monsun. Echt schrecklich. Möchte mal wissen, wie die alle überleben. Haben nur ein paar abgemagerte Kühe oder Ziegen, manche verkaufen kilometerweit Wassermelonen, der Rest sitzt nur rum. Wir verließen das Elend und fuhren über eine recht neue Brücke über den Fluss. Dann musste ich zu Fuß auf den Sagaing Hill. Mal wieder mit einigen Treppen. Oben angelangt ein Kloster und ein paar Tempel, wie immer ;-) Und ein echt grandioser Anblick über zig goldene Pagoden, den Fluss und das Land, das da wäre, wo jetzt auch Fluss ist.
Wieder unten gabs ne schnelle Coke und dann gings weiter nach Inwa. Das war wohl vor Jahrhunderten Sitz des Königs, davon merkt man aber nix mehr. Einfachste Hütten, auch halb überschwemmt. Nur landwirtschaftlichen Methoden erinnern noch an die alten Zeiten... Um dorthin zu kommen, muss man mit einem Boot über den Fluss. Danach erwarten einen Pferdewagen. Der eigene Motofahrer ist da nicht erwünscht. Da ich Pferde ja echt nicht riechen kann, gings halt erstmal zu Fuß los. Bis mir zur Abwechslung ein Mototaxi angeboten wurde. Ich ging so lange weiter bis der Preis halbwegs passte, dann stieg ich auf. Zuerst gings zur Hauptattraktion, einem alten Holzkloster. Ganz ehrlich, ich hatte mehr erwartet. Ein fast leeres sehr großes Haus. Am interessantesten waren noch die beiden Kindermönche, die fleißig irgendwelche Verse aufsagen mussten. Dann gings noch zu einigen weiteren Sachen. Besonders zu erwähnen ist wohl der Watchtower, den konnte man nämlich wegen Einsturzgefahr nur von außen watchen...
Da ich schneller war als zu Pferd, blieb noch genug Zeit für eine Stärkung in einem Restaurant am Fluss. Saft und was mit Gemüse und Reis, dann noch den üblichen Eiskaffee. Ich ließ mich wieder über den Fluss schippern und mein lieber Fahrer erwartete mich schon. Inzwischen war es vier und nun ging es zum Highlight des Tages: Der U-Bein Brücke in Awarapura. Die längste Teakholzbrücke der Welt, über 1300yd lang sagt der Lonely Planet (es geht doch nix über die englische Version samt Längenangaben. Aber 1km wars bestimmt...). Beruhigend, die meisten der über 1000 Pfosten sind noch original... Momentan schaut sie gar nicht so weit aus dem Wasser, in der Trockenzeit ist das wohl anders, dann ist da teilweise festes Land drunter. Heute nur schwimmende Kinder und Angler, direkt im Wasser stehend. Ich tapste einmal auf die andere Seite und wieder halb zurück, wo ich mich hinsetzte, um auf den Sonnenuntergang zu warten. Dabei konnte ich in aller Ruhe Leute beobachten, hier ein paar Eindrücke, teils schon etwas skurril:
- Buddhistische Mönche. Besonders authentisch, wenn sie mit Sonnenbrille auf der Brücke stehen und mit ihrem Smartphone Selfies machen...
- Burmesische Checker in riesigen Rudeln. Gaaaanz unglaublich cool, wenn auch manchmal im traditionellen Röckchen. Mit Cap, Sonnenbrille und natürlich Smartphone für noch mehr Selfies... Und die coolsten fragen dann die Touris nach Selfies, bin heute auf mindestens vier Smartphones gebiltzdingst worden.
- Horden kichernder Mädels. Aufgebrezelt und mit Plateauflipflops. Viele lächeln einen total freundlich, wenn auch schüchtern an und sind extrem begeistert, wenn man es erwidert.
- Bettelnde Kinder dazwischen. Die aber die Ausländer noch nicht als Beute erkannt haben (zu schüchtern?!?). Sie bettelten nur Einheimische um Geld und Essen an.
Ja, das alles konnte ich beobachten, während ich auf den Sonnenuntergang wartete. Es was etwas zu wolkig, aber Glotzkowski holte wieder mehr raus als überhaupt da war. Als es dunkel wurde, fuhren wir zurück zum Hostel und ich ging schnell noch ne Kleinigkeit gegenüber essen. Dann duschte ich und checkte den Bus nach Kalaw aus. Wird wohl der Nachtbus morgen, fährt um zehn und braucht dieses Mal angeblich wirklich 8h. Hoffe das stimmt ausnahmsweise mal. Wie oft will man schon, dass ein Fahrt länger dauert als angekündigt...
Dann wollte ich auf die Dachterrasse, aber irgendwie ist da tote Hose. Der Fernseher läuft, aber zu trinken gibts nix, also bin ich wieder in meinem Zimmer gelandet, ist irgendwie gemütlicher. Dann werd ich wohl noch etwas lesen. Gute Nacht
Mittwoch, 24. August 2016
24.08.16 Royal Palace Mandalay
Nach anfänglichen Schwierigkeiten schlief ich in meinem kostenlosen Dormbett wie ein Baby und wachte erst um neun auf. Trotzdem fühlte ich mich noch ziemlich matschig. Ich beschloss, es heute besonders ruhig anzugehen, hatte ich mich doch gestern echt ausgepowert ;-) So kümmerte ich mich erstmal um meine Laundry. Ist hier im Preis inbegriffen, man muss nur selbst Hand anlegen. Also ab auf die Dachterrasse zur Waschmaschine. Waschpulver war aus, die nette Hostelangestellte schüttete einfach mal großzügig Spülmittel hinein. Funktioniert! Und ne halbe Stunde später hatte ich zitronig frische Wäsche, die ich aufhängte. In der Zwischenzeit und danach checkte ich erstmal den Reiseführer und schrieb den gestrigen Blog, da kam ich gestern dank Phase 10 nicht mehr dazu. Wie gesagt, bin voll ausgelastet.
Um halb 12 gings dann gaaanz gemütlich los, irgendwie war ich unglaublich kaputt. Ich latschte etwa 1,5 durch die Straßen zum Koffee Korner, Empfehlung des LP und auf meinem Weg. Ganz schön hässlich diese Stadt, nichts zu sehen, dreckige Straßen und nicht der Hauch von Gehwegen. Der Kaffee wäre gut gewesen, ich hab nur mal wieder zwei Wörter vergessen, ihr solltet inzwischen wissen, welche ich meine. Dazu gabs Käsesandwich als Frühstück, leider kein Vergleich zum letzten. Und irgendwie wollte es auch nicht wirklich in mich rein.
Als das geschafft war, tapste ich weiter Richtung Fort, schleppte mich an der nicht endenden Mauer mit Wassergraben entlang Richtung Eingangsbrücke. Die ganzen Taxi- und Mototaxifahrer konnte ich nur mit großer Mühe abschütteln, vermutlich sah ich auch aus wie ich mich fühlte. Und der Weg war einfach unfassbar langweilig. Wenigstens hatte die Sonne ein Einsehen und versteckte sich hinter Wolken. Vom Eingang aus wars dann bestimmt nochmal 1km langweilige Straße hinein, hatte ich mir doch anders vorgestellt. Am Palace angekommen, suchte ich mir erstmal ein ruhiges Eckchen, wo ich mich niederließ. Und ne Stunde später wieder erwachte :D Minimal fitter schleppte ich mich durch die eher unspektakuläre Anlage und auf den Aussichtsturm. Nett, aber nicht wirklich mehr. Inzwischen war es fast vier und ich der Meinung, heute genug getan zu haben. Ursprünglich wollte ich noch zum Mandalay Hill und hinauf, da gibts paar Kloster und Tempel und so wie es von unten aussieht einen tollen Ausblick. Aber die 1700 Stufen müssen noch etwas warten...
Ich organisierte mir ein Mototaxi für 2000 zurück zum Hostel und gleich noch eines für eine Tagestour morgen zu den Sehenswürdigkeiten außenrum. Wegen denen kommt man nämlich her, nicht wegen der Stadt. Mal sehen, ob der Typ morgen früh auftaucht...
Im Hostel holte ich die Wäsche von der Leine, duschte und gammelte, bis ich um 6 gegenüber essen ging. Ich hatte wohl nix verpasst, draußen wars mal wieder nass. Ich bestellte Ananassaft ohne Zucker und fleischfreie Spaghetti Bolognese. Lecker, aber auch nur bei meinem heutigen Energieverbrauch ausreichend. Dann noch ne Kugel Eis und zurück ins Hostel. Mittlerweile fühle ich mich zumindest nicht mehr matschig, aber trotzdem recht müde. Denke, morgen bin ich wieder voll fit...
Dienstag, 23. August 2016
23.08.16 Tempel, Dorf und Regenzeit
Heute früh bin ich ganz gemütlich gestartet, hab gepackt, gezahlt, meinen Roller geholt und in der Bank 200000 Kyat, also 150Euro abgehoben. Und dafür etwa einen 1cm hohen Geldstapel bekommen ;-)
Dann gings zu etwas weiter entfernten Tempeln, bei denen aber dafür die Einheimischen deutlich aufdringlicher waren als sonst, um ihr Zeug zu verkaufen. Danach stoppte ich in einem kleinen Dorf, das einem wohl auch auf vielen Touren mit verkauft wird. Für 2000 Kyat wurde ich da ordentlich rumgeführt, Kaufoption natürlich wieder nicht ausgeschlossen. War schon ganz nett, von Flatscreen und Handy abgesehen sieht das schon noch ziemlich aus wie vor 100 Jahren. Danach gings noch zu einem ziemlich abgelegenen Tempel mit Klosterruine außenrum, wo ein Cache auf mich wartete. Und der war für meinen Geschmack echt grenzwertig, man musste durch ein recht kleines Loch in eine Kammer und in der war ich nicht ganz allein. Nur soviel, bei Ratatouille waren die irgendwie putziger... Zum Glück nur zwei und ich hab so laut gekreischt, dass sie ganz schnell weg waren. Ich brauchte auch nicht viel länger und war echt froh, wieder draußen zu sein.
Danach tuckerte ich gemütlich weiter und sah dem Himmel zu, wie er immer grauer wurde. Daher beschloss ich, keine Tempel mehr anzukucken, sahen inzwischen eh alle gleich aus. Hab heute übrigens nicht einen Tempel fotografiert, hab beschlossen, genug Tempelbilder zu haben.
Ich fuhr also durch bis Old Bagan und suchte mir ein schönes Plätzchen in der Fressmeile. Am Nebentisch saßen zwei deutsche und fünf Minuten später saß ich auch bei ihnen am Tisch. Es begann zu regnen und wir tranken uns durch die Saft- und Lassikarte. Die beiden hatten praktischerweise Phase 10 dabei und so waren wir die nächsten Stunden gut beschäftigt. Wir teilten uns noch eine hochangepriesene Guacamole, die aber etwas enttäuschte. War mit Zitronenöl und das dominierte alles. Um 6 bekamen wir die Rechnung vorgesetzt, und das, wo wir doch gerade beschlossen hatten, was essen zu wollen. Aber die machten zu und so gingen wir über die Straße dorthin, wo ich auch schon zweimal lecker gegessen hatte. Die anderen übrigens auch... Ich hatte Kartoffelcurry, sehr lecker wieder mal.
Um halb acht fuhr ich zurück. Es war schon recht abenteuerlich, stockfinster, keine Straßenmarkierungen und nur die Minifunzel am Roller, dazu einige unbeleuchtete Pferdewagen oder Radfahrer... Kam aber gut an. Ich duschte und wartete vorm Hostel auf den Pickup zum Bus. Kam auch nur mit ner Viertelstunde Verspätung. Um neun stieg ich in den Bus nach Mandalay, ein normaler Reisebus. Doch an Schlafen war eh nicht wirklich zu denken bei den Straßenverhältnissen. Wahnsinn, was für ein Geruckel und Geschaukel. Aber man bekam wieder eine Decke und Wasser. Und es war nicht mal kalt im Bus! Laut Lonely Planet sollte die Fahrt 9h dauern, aber um halb drei waren wir da! Und ich hatte doch erst ein Hostel für die nächste Nacht... Der Bus hielt dafür aber nicht am Busbahnhof außerhalb, sondern am Bahnhof, 250m von meinem Hostel! Also lief ich los, wobei es schon etwas komisch war, leere Straßen mit ein paar schlafenden Obdachlosen und streunenden Hunden. So war ich froh als ich ankam, zum Glück hatte es 24h Rezeption. Ich also rein und gefragt, ob es ein freies Bett für diese Nacht gibt. Und ihr werdet es nicht glauben, ich bekam mein Bett einfach so, early Checkin, ohne einen Kyat zu zahlen! Hammer oder, stellt euch das mal in Deutschland vor!
Ich wurde also in meinen 10er Mädelsdorm gebracht, konnte den Typen gerade noch abhalten, das Licht anzumachen und alle zu wecken, und schon lag ich in meinem schönen ac-losen Bett. Gute Nacht!
Montag, 22. August 2016
22.08.16 Mt. Popa oder der Tod einer Kamera
Ja, ihr lest richtig, ich habs mal wieder geschafft, auch Glotzkowski hat den Geist aufgegeben, immerhin erst nach zweieinhalb großen Reisen... Und auch nur so halb, aber erstmal von vorne.
Ich schlief recht gut und zum ersten Mal fast hustenfrei in meinem Einzelzimmerdorm. Um viertel neun stand ich auf und frühstückte. Um neun gings los mit einem Shared Taxi zum 55km entfernten Mt Popa. Das ist eigentlich ein erloschener Vulkan, aber inzwischen bezieht sich der Name auf eine Kloster- und Tempelanlage auf einem 700m hohen Fels in der Nähe. Die Meinungen auf TripAdvisor gingen extrem auseinander, die meisten waren eher negativ, also waren meine Erwartungen nicht allzu hoch. Gut, der Trip kostete mich auch grad mal 8 Euro.
Zunächst hielten wir an einem typischen Tourihotspot, wo gezeigt wurde, wie mit einer Ochsenmühle aus Erdnüssen Öl gewonnen wird und wie Schnaps aus Kokosnüssen entsteht. Oder so ähnlich. Mit Kaufoption, ist ja klar. Ich fotografierte fleißig, machte zwischendurch die Kamera aus. Und wieder an. Hm, ich versuchte es. Ich schwöre, ich hab nix gemacht! Es kam die noch nie gesehene Fehlermeldung: Objektiv nicht erkannt. Setzen Sie das Objektiv richtig auf. Oder so ähnlich. Hab ich gemacht, immer und immer wieder. Nix, nada, niente! Nicht schon wieder! Hatte ich doch schon in Kambodscha und in Bolivien! Alles schimpfen und gut zureden half nix, Glotzkowskis Auge war erloschen. Einzig positives, Glubschi, das Teleobjektiv geht noch. Also hab ich immerhin nicht die ganze Kamera geschrottet, sondern nur das normale Objektiv. Glück im Unglück, v.a. weil ich heute das erste Mal seit längerem das zweite Objektiv eingepackt hatte, dachte mir für den Blick vom Berg... Also gibt es die nächsten Wochen nur noch stark gezoomte Bilder und alternativ welche vom Handy. Das macht ja zum Glück auch richtig gute Bilder, außer halt nachts. Nur dass ich dann danach alle Fotos von zwei Geräten zusammen sortieren muss, nervt mich jetzt schon. Aber gut, aufregen hilft nix und mir ist als hätte ich ein Dreijahressorglospaket für die Kamera abgeschlossen. Das wäre dann ja noch gültig...
Ok, weiter im Text. Wir fuhren Richtung Berg und schon auf der Zufahrtsstraße ne halbe Stunde vorm Ziel tauchten reihenweise alte Leute auf, die bettelten. Krass, die erwarten echt, dass man sein Geld aus dem Fenster schmeißt. Also wörtlich, meine ich! Kann mir nicht vorstellen, dass das so rentabel ist... In einem Ort mit Blick zum Berg hielten wir. Super, passte auch mit Tele drauf. Dann gings zum Eingang, wo angeblich 777 Stufen nach oben führen. Der Ort ist komplett auf Touris ausgelegt, Souvenirs und kalte Getränke. Nachdem die Schuhe unten waren, gings hinauf, zu Beginn war die Treppe mit Händlern gefüllt. Aber völlig unaufdringlich. Später war sie voll mit Affen und Treppenputzern, die die Treppen wieder von der Affenscheiße befreiten. "Donation for cleaning" war ihr Schlachtruf. Aber entweder haben sich die Zustände in den letzten Tagen (wenn man den Berichten auf TripAdvisor glauben will) um 180° gedreht oder das waren alles pingelige Idioten. Da war vielleicht alle 50 Stufen ein Affe ubd zwei Putzer. Die konnte man problemlos ignorieren. Die Treppe war zumindest optisch sauber. Hatte nicht das Gefühl durch ein Affenklo zu gehen. Und so überfüllt wars auch nicht. Oben waren eher hässliche Tempelchen, aber der Ausblick war schon gut, leider wars etwas diesig.
Wieder unten trank ich noch ne Cola und aß eine Drachenfrucht. Krass, die sind hier innen noch pinker als außen! Bei uns sind die ja innen weiß, aber hier echt ein tiefdunkles pink! Gestärkt gings zurück nach Nyaung U, wo wir gegen halb zwei ankamen. Unser Fahrer war übrigens ein kleiner Vettel, Fuß auf dem Gas, Hand auf der Hupe. Und ich hab den nächsten Nachteil am rechts rechts fahren entdeckt. Wenn die hier überholen, sehen sie Gegenverkehr erst, wenns eh schon zu spät ist...
Zurück im Hostel schimpfte ich nochmal erfolglos mit Glotzkowski, dann cremte ich mich, das erste mal in Myanmar, mit Sonnencreme ein und holte meinen Scooter. Endlich, die Sonne schien, der Himmel war blau. Gemütlich tuckerte ich Richtung Old Bagan und zu einem der wichtigsten Tempel. Und somit einem mit besonders vielen Shops... Danach brauchte ich ne Stärkung. Beim Kaffeedealer von Tag 1 kehrte ich ein, Eiskaffee und Käsesandwich. Geil! Selbstgebackenes, noch warmes Baguette mit leckerem Käse und Salat, Erwartungen voll übertroffen! So gestärkt gings weiter, ich kuckte noch nen Tempel an und fuhr dann planlos durch die Gegend. Dabei knipste ich viele Tempel der letzten beiden Tage nochmal, sahen heute einfach besser aus. Und dank Tele musste ich ja auch nie nah ranfahren :-) Die Wege waren heute auch nicht mehr matschig, dafür ordentlich staubig. Gegen fünf gings zu dem Sunsettempel schlechthin. War sehr gut, dass ich so früh dran war, denn es kamen noch zig Rollertouris und einige ganze Busladungen, die sich alle auf dem Tempel stapelten. Ich saß also ganz vorne, las noch etwas und machte dann mit Glotzkowski sehr große und sehr rote Sonnenuntergangsfotos. Spätestens da hatte ich dem kleinen auch verziehen. Als die Sonne weg war, war ich das auch, nachdem ich meinen Roller aus dem Knäuel vieler anderer befreit hatte.
Ich blieb heute bei westlichem Essen, hatte nämlich auf der Herfahrt nen angeblichen Italiener entdeckt... Die Pizza war ganz ok, nicht italienisch, aber dünn, knusprig und mit echtem Mozzarella. Nebenbei lernte ich meine ersten fünf burmesischen Wörter. Danach rollte ich heimwärts. Jetzt mach ich das übliche Abendprogramm, immer noch keine Sau hier, ist echt mal Nebensaison...
Sorry, wieder ganz schön lang geworden, aber es zwingt euch ja niemand alles zu lesen :D
Sonntag, 21. August 2016
21.08.16 Tempel von Bagan mit einem Hauch von Matsch
Heute früh sah es genauso grau aus wie gestern. Aber es war trocken, wenn auch recht windig. Ich frühstückte frisches Obst, Toast und Tee und startete gegen 10 Uhr. Eigentlich wollte ich wieder zu meinem Rollerdealer, aber zwei Mädels sprachen mich direkt vorm Hostel an. Sie wollten 7000, ich antwortete, gestern zahlte ich nur 5000 und schon hatte ich meinen Untersatz. Gleiches Modell, minimal bessere Bremsen und funktionierender Tacho. Die Kiste schafft tatsächlich fast 50 Sachen! So düste ich los zu den ersten Tempeln. Bei einem der wenigen, auf die man noch hochsteigen darf, blieb ich etwas länger. Tolle Aussicht, soweit man kucken kann, halt echt nur Tempel in allen Größen! Ich saß da also noch etwas oben und las ein bisschen, echt sehr entspannend. Dann düste ich weiter zum nächsten großen, den ich sah und den Lonely Planet und Gipsy kannten. Beide boten mir auch gleich eine direkte "Straße" dorthin an. Dazu muss man sage, zu jedem Tempel und auch teils in den Orten sind die Straßen nix als Sandpisten. Naja, gestern hats halt dann noch ein bisschen geregnet. Um es kurz zu machen, mein Scooter und ich sahen nach kürzester Zeit nicht mehr wirklich salonfähig aus... Bin mehrfach im Schlamm stecken geblieben und hab den Roller nur mit Mühen wieder rausbekommen... War aber schon recht lustig, auch einige andere Touris steckten mit mir fest und später konnte ich genau erkennen, wer wirklich was gesehen hat und wer nur straßennahe Tempel eingesammelt hat :P
Man kann hier ja auch Fahrräder mieten, aber ganz ehrlich, war schon so anstrengend. Mit dem Rad bleibt man da auch komplett stecken und dazu sind das noch uralte Klapperkisten... Und wie gesagt, auch die Ebikes kosten quasi nix. Nach einigen Tempeln, auch einem ganz einsamen, den ich nur dank Cache fand, kam ich in New Bagan an, wo ich mich in einem kleinen Restaurant stärkte. Sehr leckeres Sandwich mit Käse und unangekündigtem Salat mit drauf und frischer Saft. Dazu der gewohnt tolle Service. Danach gabs noch mehr Tempel und auch noch zwei Caches. Bei einem wurde ich von Einheimischen beobachtet bis einer her kam und mir zeigte, wo die Dose ist... Dann gabs noch ne Eiskaffeepause und später leckeren Fried Rice dort, wo ich auch gestern schon war. Eigentlich wollte ich noch etwas rum düsen, aber die Batterieanzeige meines Scooters bremste mich aus. Die sprang nämlich immer (bei 4 möglichen) zwischen 3 Strichen und blinkenden 0 hin und her. Also fuhr ich lieber besonders langsam Richtung Nyaung U. Unterwegs stoppte ich noch bei dem Tempel, wo ich schon heute früh länger war. Ist nämlich eine Sunset-Empfehlung und da es heute fast staubtrocken war und zwischendurch sogar die Sonne raus schaute, wollte ich noch dorthin. Es war noch ne Stunde Zeit bis zum Sonnenuntergang, aber die Westseite des Tempels war schon gut bevölkert. Ich setzte mich dazu, musste aber irgendwann einsehen, dass das wohl mal wieder nix werden wird. Also rollerte ich um kurz nach sechs weiter, so sparte ich wenigstens den Strom fürs Licht. Dann hielt mich noch ne Touristin aufm Fahrrad an, die gleich zwei Platten hatte und dazu keine Karte und keinen Plan. Ich konnte ihr immerhin sagen, wohin sie schieben muss und zitterte mich mit 0 bis 1 Strich gar nach Hause. Aber auch nur noch mit etwa 20km/h... Reichte gerade noch so...
Mit einem etwas schlechten Gewissen wegen all dem Dreck gab ich den Roller zurück. Hoffe das Mädel hat mich verstanden, ich sagte nämlich, sie solle ihn nicht putzen, weil ich ihn morgen nochmal leihen werde.
Dann organisierte ich mir noch ein Bier und ne Kleinigkeit zum Essen und verzog mich in meinen völlig leeren Dorm. Jetzt ist es halb zehn, ich liege frisch geduscht auf meinem Bett. Witzig, in der Dormecke steht ein Altar oder sowas, der blinkt, wie die schrecklichste aller Weihnachtsbeleuchtungen. Vorhin kam eine der Mitarbeiterinnen zum Beten vorbei. Sehr seltsam, wenn du da so daneben liegst und zukuckst...
So, morgen und übermorgen bleib ich noch hier. Ist echt schön, stressfrei, und ich hab auch echt reichlich Zeit in Myanmar. Morgen gehts zum Mt Popa, einem heiligen Berg. Bin mal gespannt, die Meinungen auf TripAdvisor gehen extrem auseinander. Muss wohl ziemlich voll mit Affenscheiße sein und man muss da 777 Stufen barfuß hoch... Aber ich denk mal, den Rattentempel in Indien hab ich ja auch barfuß überlebt. Übermorgen bleib ich auch noch hier, gibt noch genug Tempelchen, 4000 insgesamt... Und dann per Nachtbus weiter nach Mandalay...