Heute morgen gegen viertel sechs weckten mich die Hühner und die jungen Mönche. Ich hatte noch ne Stunde zum Relaxen, in der ich überlegte, wie ich sie umbringen könnte. Die Gockel, nicht die Novizen. Um halb sieben gabs Frühstück, heute westlich, Pancakes und Obst. Pedro, unsrem Uruguayo, gings ziemlich scheiße, der Klassiker. Aber er schlug sich tapfer und kam mit uns.
Es war wieder ziemlich grau und hatte nachts geregnet, aber bis auf ein bisschen Niesel sollte auch heute nichts runter kommen. Gegen halb acht starteten wir. Nachdem am nächsten Shop die Wasservorräte aufgefüllt waren, mussten wir kurze Zeit später unser Inle Lake Ticket kaufen. Scheint hier normal zu sein in manchen Gegenden. Unterwegs besuchten wir noch eine Dorfgrundschule mit den Klassen 1 bis 5 in einem Raum. Gerade war Pause und die Kids voll süß. Nach etwa eineinhalb Stunden gabs wieder eine Teepause. Bis dahin gings ne Straße entlang, zusammen mit ein paar anderen Gruppen.
Danach gings nur noch einen Pfad entlang bergab zum See. Heute nicht ganz so matschig wie die letzten Tage. Kurz vor eins hatten wir es auch schon geschafft, wir waren am letzten Lunchstopp angekommen, in einem Dorf am Rand des Sees. Kein Vergleich zur Ciudad Perdida oder dem Inkatrail, viel entspannter und ohne jeden Muskelkater. Aber trotzdem mit viel Spaß und tollen Impressionen. Wir gönnten uns eine letzte gemeinsame Cola und hatten ein leckeres letztes Essen. Fried Rice und Obst. Nach etwas Chillen mussten wir uns von James verabschieden und stiegen in zwei Boote, die uns vom Süden in den Norden vom See brachten. Irgendwie ist das nicht so wirklich ein See. An den Ufern hat es was von Venedig mit Ackerbau. Da wachsen halt Tomaten im See, die vom Boot aus geerntet werden, und die Menschen wohnen in Stelzenhäusern. Ne gute Stunde später kamen wir in einem unaussprechlichen Ort an, wo unsere Rucksäcke schon auf uns warteten. Wir holten sie ab und ich zog zusammen mit den drei Franzosen los. Die sagten nämlich was von Hotel mit Pool. Und so kamen wir hier an, wo der Pool unser eigen ist und das Wifi super funktioniert. Chloé und ich teilen uns ein Zimmer für etwa 12 Euro pro Nase die Nacht.
Wir säuberten uns und warfen uns direkt an den Pool. Sonne gabs nicht mehr viel, aber es war trotzdem super! Später duschte ich zusammen mit meinen Schuhen, die jetzt wieder rot sind. Dann gaben wir unsre verseuchte Dreckwäsche ab und gingen Abendessen. Pizza und Pasta, das hatten wir uns verdient! Dazu Bier und danach Mojito und Caipi.
Jetzt lieg ich im Bett und hab endlich alle drei Blogs fertig. Hoffe auch für euch ist es halbwegs interessant. Morgen und wahrscheinlich übermorgen bleiben wir auch noch hier. Gute Nacht!
Mittwoch, 31. August 2016
31.08.16 Ankunft am Inle Lake
30.08.16 Treking Tag 2
Am Morgen wachte ich halbwegs ausgeschlafen vor dem Wecker auf. Um halb 7 gab es Frühstück. Chapati, Kartoffelcurry und Bananen. Ok, Curry ging bei mir noch nicht... Draußen war er ziemlich grau, nebelig und es nieselte. Half nix, wir mussten los. Und es wurde ziemlich schnell besser. Der Weg ging erst bergab und dann bergauf zu einer ganz kleinen Stadt. Uns kamen sehr viele Kinder und Jugendliche entgegen, zu Fuß oder, wenn die Beine bis zum Boden reichten, auf dem Motorrad. James erklärte uns, dass zur Zeit die im Buddhismus besonderen drei Monate wären, ähnlich dem Ramadan. Und an Voll- bzw. Neumond gehen alle ins Kloster statt in die Schule.
Nach etwa eineinhalb Stunden erreichten wir den Ort und in einem kleinen Shop gabs nen Tee. Und was Frittiertes. Auf meine Beschreibung wie Donuts, aber nicht süß, kam irgendwer auf die Idee, die Dinger mit Zucker zu bestellen und so investierte ich 7,5ct in einen weiteren. Lecker! Zu diesem Zeitpunkt wuchs unsere Gruppe, Rita aus Portugal stieß zu uns. Wir hatten Glück, es war Markttag, und James zeigte uns so einiges dort. Danach gings auf mehr oder weniger guten Wegen weiter zum Mittagessen, wo wir um halb zwölf ankamen. Ähnlich wie gestern, aber dieses Mal im Haus, wo wir uns danach zur Siesta hinlegten.
Gegen halb zwei oder so brachen wir wieder auf, inzwischen schien auch die Sonne recht ordentlich. Es ging meist über kleine Pfade, oft zwischen Reisfeldern hindurch, also immer wieder nass und matschig. Also wieder richtige Schuhwahl, v.a. als wir durch einen kleinen Fluss durch mussten. Dann ging es kurz recht felsig auf einen Berg mit Wahnsinnsblick, wo wir rasteten. Und schon nach weiteren 20 Minuten oder so waren wir wieder in einem Dorf, es gab ein Bier in einem Shop bzw im Garten dahinter. Hier trafen wir zum ersten Mal seit Kalaw auf andere Trekkinggruppen, es stimmte anscheinend, dass unsere Agency ein anderes Programm hatte als die anderen. Frisch gestärkt ging es auf zur letzten halben Stunde. Tagesziel war ein Kloster, wo wir übernachteten. Dort sind hauptsächlich Novizen, schätze, die meisten zwischen 6 und 12 Jahren, jeder buddhistische Junge soll wohl wenigstens ein paar Monate als Mönch leben. Als wir nach insg. 22km dort ankamen, war ordentlich was los, sie spielten vorm Kloster Fußball.
Wir bezogen in trockenem Zustand unser Matratzenlager und gingen duschen. Mit Eimer, aber hinter einer Mauer, als ne recht gute Dusche. Dann schauten wir den Jungs noch beim Spielen zu, bevor es Abendessen gab. Wieder sehr lecker, alles veggie, dieses Mal mit Tofu, der schmeckt hier halt echt mal! Und mit Katzen auf dem Schoß. Danach bereitete uns unser James einen Rum Sour, wir hatten zuvor noch 1l Rum für 2 Euro gekauft. War lecker. Und wer wollte, bekam noch ne Massage von ihm, hat einige Talente, unser Guide!
Gegen neun war wieder Schlafenszeit, dieses Mal war ich auch etwas platter und schlief recht schnell ein.
29.8.16 Die Wanderung beginnt
Zurück in der Zivilisation, genau genommen am Hotelpool werde ich also mal anfangen, von den letzten drei Tagen zu berichten.
Montag früh war ich im sieben oder so wach, lag noch ne zeitlang rum und ging um acht frühstücken. Ich lieferte meinen großen Rucksack ab und um kurz vor neun trafen sich alle vor dem Haus. Alle, das waren insgesamt acht Mann und unser Guide James. Zwei Deutsche, drei Franzosen, eine Spanierin und ein argentinisch-urugayanisches Pärchen. Zunächst kauften wir zusammen zwei Flaschen Insektenspray für die Bettwanzen die nächsten beiden Nächte, das machte doch schon mal Hoffnung auf mehr ;-) Dann ging es ganz gemütlich los, zunächst mehr oder weniger die "Straße" entlang. War eigentlich mehr ein Spaziergang, James blieb immer wieder stehen, um uns irgendwas zu zeigen oder zu erklären. Er ist 62 Jahre alt und war früher Lehrer. Größtenteils war der Himmel grau und wir starteten auf 1400m, somit war es recht angenehm zu laufen. Am Vormittag nieselte es nur manchmal ein bisschen. Irgendwann wurde der Weg dann mehr zu einem Trampelpfad und zeitweise auch extrem matschig, so dass wir öfters einen Umweg machten. Gegen zwölf kamen wir an unserem ersten Lunchplatz an, eine kleine Hütte, in der unser Koch schon fleißig hantierte. Der fuhr immer mit dem Motorrad voraus. Es gab Suppe, Fried Noodles und zum Nachtisch Mango. Danach machten wir noch etwas Siesta und warteten einen Regenschauer ab, bevor es weiterging.
Auch am Nachmittag liefen wir hauptsächlich durch Felder, auf denen überall v.a. Frauen per Hand arbeiteten. Wir sahen so ziemlich alles wachsen von Ingwer über Kurkuma und Erdnüsse bis hin zum Mais. Die Menschen sind hier echt alle unglaublich freundlich und lassen sich auch gerne fotografieren. Manche posen sogar für die Kameras. Wir machten noch eine etwas längere Pause auf einem Berg mit tollem Blick auf die Dörfer und Reisfelder, bevor wir zur letzten Etappe des Tages starteten. Und dann kam, was kommen musste. In der letzten halben Stunde begann es zu regnen und das richtig. Volles Programm mit Bächen auf den Wegen. Also rein in die Regenjacke und spätestens jetzt gratulierte ich mir mal wieder zur Wahl der richtigen Schuhe. Meine Trekkingsandalen waren perfekt und im Gegensatz zu den Turnschuhen der meisten anderen am nächsten Morgen trocken. Ziemlich tropfend kamen wir gegen halb 6 im Dorf an. Insgesamt waren wir etwa 20km gelaufen, keine nennenswerten Steigungen, also echt gechilkt. Wir sollten bei einer Familie schlafen. Zum Glück war im Erdgeschoss viel Platz für unsre nassen Sachen. Dann gabs ne Bucketshower mitten im Hof, also eher halb bekleidet... Musste für den Tag reichen. Wir waren auf 1700m und ich war froh über die trockenen langen Sachen aus meinem Rucksack.
Es regnete weiter und wir tranken erstmal ein Bier. Um halb 7 gabs Abendessen, Suppe, Reis und viel verschiedenes Gemüsezeug, alles sehr lecker. Danach Tee und was Süßes. Gleichzeitig war ich damit beschäftigt, die beiden Katzenbabies auf meinem Schoß zu behalten, denn die wollten immer zu denen, die beim Essen nicht kuscheln wolten... Danach packte James noch ein paar kleine Spielereien und Rätsel aus. Gegen halb neun wurden wir ins Bett geschickt, natürlich, nachdem wir es ordentlich eingesprüht hatten. Ich wollte das Licht ausmachen, fand aber keinen Schalter. Gab es auch nicht, nur ne metallene Wäscheklammer, mit der zwei Kabel verbunden wurden. Nice... Von da an nutzten wir nur noch die Taschenlampen...
Sonntag, 28. August 2016
28.08.16 Unvergesslicher Tag mit grauen Riesen
Heute Nacht schlief ich super, angenehm kühl, ganz natürlich ohne Fan oder AC. Um acht gabs Frühstück, Melone und Pancake mit Banane und was sehr süßem. Danach gings mit dem Taxi los, ne dreiviertel Stunde zum Green Hill Elefant Camp. Dort leben sieben Elefanten, davon sechs ältere Weibchen, zwischen 30 und 67 Jahre alt. Die meisten von ihnen waren Arbeitselefanten und genießen nun ihrer Ruhestand. Dort wurden wir super freundlich empfangen mit selbstgemachter Zitronenlimo, bevor uns einer der Campmitarbeiter etwas vom Camp und unserem Tag erzählte. Dann gings los zu den freundlichen Dickhäutern. Zunächst stand Füttern auf dem Programm. So ein Elefant frisst täglich halt mal mindestens 150kg Grünzeug. Wir gaben ihnen Kürbis, Bananenstaude und Maiskolben. Wahlweise nahmen sie es mit dem Rüssel oder, wenn man es hoch genug hielt, durfte man es ihnen direkt in den Mund stecken. Anfangs hatte ich schon noch etwas Angst um meine Finger und übte eher Zielwerfen, aber später gabs das Futter direkt auf die Zunge. Und ich ging auch mehr auf Tuchfühlung. Echt tolle Tiere, ein unbeschreibliches Gefühl! Ich hoffe, ich krieg hier irgendwann ein paar Bilder hochgeladen...
Der nächste Programmpunkt war Baumpflanzen. Das Camp setzt sich nämlich auch für den hier unbekannten Naturschutz ein. Dadurch dass fremde Menschen hierher kommen und ein Bäumchen pflanzen, wollen sie den Menschen zeigen, wie wichtig der Wald und die Wiederaufforstung sind. Also durften wir alle einen Teakbaum pflanzen.
Das coolste kam aber danach. Nach einer Tasse Tee bekamen wir lustige Leinenhosen und liefen zum Fluss, wo wir einen Elefanten waschen durften. Hammer, der Elefant kniete oder lag, keine Ahnung, mir ging das Wasser bis zur Brust. Wir bekamen einen Schwamm und durften auch mal oben drauf sitzen. Die genießen das voll, mit kaltem Wasser bespritzt zu werden, denn Elefanten schwitzen nicht. Sie können sich also nur mit ihren Ohren oder Wasser abkühlen. Irgendwann reichte es der Dame dann aber auch und sie lief mit "ihrem Menschen" zurück. Und wir auch. Dann kamen auch schon die nächsten. War schon toll, wir waren heute insg.10 Touris, zum Waschen also immer nur zwei pro Elefant, man hat also wirklich was von "seinem" Tier.
Als wir wieder trocken gelegt waren, gings zurück zum Haupthaus zum Mittagessen. Sehr lecker mal wieder. Danach durften wir noch ein echtes Elefantenskelett bewundern. Ein Elefant ist letztes Jahr vom Berg gefallen. Er wurde also präpariert und dient als Anschauungsmaterial, v.a. für die Schulklassen, die hier auch regelmäßig her kommen. Ordentlich beschriftet mit den lateinischen Knochennamen. Wobei der Rüssel fehlte, der besteht nämlich nur aus Muskeln.
Dann gabs noch ne kurze Einweisung in die Herstellung von Papier. Aus Elefantensch... äh Dung. Und jeder bekam ein Blatt Sch... Papier. Danach durften wir nochmal zum Füttern, wie gesagt, 150kg pro Tag... Und inzwischen traute ich mich auch echt richtig nah ran. Meine dicke Freundin war aber auch sehr lieb, öffnete brav den Mund und ließ mich vollladen. Gegen halb vier werden die Tiere dann in die Freiheit entlassen, wo sie über Nacht bleiben und weiter fressen. Schlafen ist Nebensache, 2h reichen ihnen.
Wir gingen zurück, zahlten unsere 100 Dollar, echt in Ordnung, es fließt komplett in die Tiere bzw. Pfleger, Aufforstung und den Bau einer Grundschule. Und ich hab echt ein gutes Gefühl, dass sich die Elefanten wirklich wohl fühlen. Für uns gings mit dem Taxi zurück in den Ort und dann auf den Markt. Ich hatte mit eine große Schüssel Salat in den Kopf gesetzt. Für Tomaten, Gurke und Avocado zahlte ich etwa 1 Euro. Dann gabs noch nen Chai wie gestern, bevor wir zum Hostel liefen. Ich schnorrte mir einen Suppenteller und Werkzeug, Essig Öl und Kräutermischung hatte ich wie letztes Jahr mit. Auch Benjamin trumpfte auf mit eigenem Teller, Besteck, Pumpernickel und deutscher Salami. So aßen wir sehr lecker auf dem Balkon, während es draußen regnet. Hatten heute perfektes Timing. Regen beim Füttern unter Dach, beim Mittagessen und nachdem wir zurück waren.
Hoffe, das klappt die nächsten Tage auch so. Morgen geht es los zur dreitägigen Wanderung zum Inle Lake. Nächster Blog also frühestens Mittwoch oder Donnerstag. So, ich geh jetzt mal Daypack packen...
Samstag, 27. August 2016
27.08.16 Weiter gehts nach Kalaw
Heute früh wachte ich kurz vor sieben unerfroren auf und ging aufs Dach frühstücken. Dann packte ich fertig und um halb acht war ich abfahrbereit unten. Klar dass der Pickup erst um acht kam... Wir fuhren etwa eine Stunde durch Mandalay und sammelten Locals ein, dann ging es richtig los. Im Minivan nach Kalaw. Die AC war ziemlich erträglich, zumindest mit langer Hose und Pulli. Es regnete immer wieder, so dass ich den Tag auch nicht als verloren verbuche. Um kurz nach elf hielten wir zum Mittagessen, für mich gabs ne Coke, auf den Rest verzichtete ich... Bis dahin war die Straße recht gut, teils highwayähnlich mit geteilten Fahrspuren. Wobei wieder Fragen wie auf Cuba aufkamen, z.B. Darf ein Ochsenkarren entgegen der Fahrtrichtung den Highway befahren? Und darf man auf dem Mittelstreifen wohnen?
Gegen zwei gabs noch ne Pause, ich gönnte mir ein paar einheimische Chips und was Apfelähnliches. Danach dauerte es nur noch ne Viertelstunde und ich war in Kalaw. Ich suchte das billige Guesthouse, das mir die Spanierin aus dem letzten Hostel empfohlen hatte, auch wenn es auf TripAdvisor unterirdische Bewertungen hatte. Dort angekommen durfte ich ein Zimmer anschauen und war eigentlich recht zufrieden. 6 Euro, Einzelzimmer inkl. Frühstück, soviel kann man da nicht falsch machen. Irgendwie ist es auch ganz süß, das Zimmer ist klein aber sauber, Gemeinschaftsbad ist ok. Ich wusch schnell eine meiner Ziphosen und checkte dann den Reiseführer. Da sah ich eine bekannte Gestalt durchs Fenster, Benjamin aus Yangon! Es gab ein großes Hallo und wir zogen gemeinsam los ins "Stadtzentrum". Nach fünf Minuten waren wir durch und gönnten uns einen Tee und was Frittiertes. Danach planten wir gemeinsam die nächsten Tage. Morgen hauen wir mal 100 Dollar auf den Kopf, es geht ins Elefantencamp, in dem Elefanten im Ruhestand leben. Ich hoffe es wird so toll wie auf TripAdvisor alle behaupten. Aber ist ja nur ne halba Nacht Marina Sands bay Hotel in Singapur. Übermorgen gehts dann auf eine dreitägige Trekkingtour zum Inle Lake. Solltet ihr also ne zeitlang nix von mir hören, vermutlich ist alles ok, aber das Internet ist eher dürftig.
Nachdem alles geklärt war, gingen wir Abendessen, nepalesisch, Paneer Curry, superlecker. Dann noch auf Empfehlung des LP in eine echt geile Bar, in der nur Einheimische waren. Bier gabs nicht, nur Rum und Livemusik. Geiler Schuppen; -) Der Rum Sour reichte uns und so zogen wir auf ein Bier weiter. Dort gesellte sich ein Local zu uns, es stellte sich heraus, er arbeitet im Elefantencamp. Er erzählte mit einem richtigen Strahlen in den Augen davon. Danach gings ins Hostel, in die Dusche und ab ins Zimmer. Irgendwie hats weng was von österreichischer Berghütte... Auch vom Klima her, wir sind auf über 1000 Meter und ohne Pulli ist es fast kühl. Werde also ohne AC und ohne Fan ganz gut schlafen.
So, das wars für heute, Bilder gibts net. Und der nächste Blog, wie gesagt, lasst euch überraschen...
Freitag, 26. August 2016
26.08.16 Mandalay Hill
Heute stand ich ganz gemütlich auf und kämpfte zunächst mal mit meinen Erfrierungen. Kein Witz, die AC war auf 16 Grad eingestellt und die Fernbedienung hat die Rezeption... Ich hatte also mit Socken, Schlafsack und Decke geschlafen, aber am Kopf wars immer noch kalt. Und ich hab doch gleich wieder ne Stunde wach gelegen und gehustet. Schuld war die Thailänderin im Zimmer, dem Rest war eiskalt...
Also ging ich frühstücken und wollte dann mein Busticket kaufen. Toll, ausverkauft. Also bleib ich noch ne Nacht und fahre morgen früh. Wenns wieder so ruckelt, kann ich ja eh nicht wirklich schlafen. Danach fuhr ich mit einem Mototaxi zum Fuß des Mandalay Hill. Laut LP gehen da 1700 Stufen hoch, zum Glück wars nur etwa die Hälfte. Das ganze natürlich mal wieder barfuß. Vorbei an zig Souvenir- und Fressständen, aber sehr unaufdringlich. Aber schon krass, die Verkäufer und ihre Familien wohnen halt direkt an der Treppe! Was die wohl für Adressen haben, Mandalay Hill Südtreppe Stufe 527?!?
Oben angekommen dufte ich erstmal zahlen und dann den Blick auf die Stadt genießen. Leider wieder nicht ganz klare Sicht. Der Tempel selber war nicht so toll. Mittlerweile schauen echt alle komplett gleich aus. Dann gings wieder runter und noch zu ein paar Payas und Pagoden ums Eck. Am besten war noch ein großes altes Holzkloster.
Als ich mit Sightseeing fertig war, suchte ich mir einen Fahrer. Mist, sein Startpreis war der, auf den ich ihn runterhandeln wollte ;-) Aber ok, dann noch etwas weniger, auch recht. Ziel war ein etwas besseres, aber schon in die Jahre gekommenes Hotel, in dem man für schlappe 7000 den Pool nutzen durfte. Und dort verbrachte ich den Nachmittag. Nix besonderes, einfach ein quadratisches Becken, alte Liegen und Schirme. Aber das Wasser war überraschend kühl und ich bis halb fünf quasi völlig allein. Dann kam etwas, ich glaube es war Schwimmunterricht. Ganz witzig anzuschauen. Hier lernt man wohl auch Kraul zuerst.
Um halb sechs hatte ich genug und mein Magen knurrte. Ich lief Richtung Hostel und stoppte in einem süßen kleinen vegetarischen Restaurant, das der LP empfiehlt. Sehr lecker. V.a. der Mangosaft. Mehr Smoothie, genial!
Frisch gestärkt gings weiter zum Hostel. Ich packte und quatschte etwas mit einer Spanierin aus meinem Dorm. Als der Hosteltyp mit Fernbedienung kam, verklickerten wir ihm, dass es wärmer sein muss. Kurzentschlossen nahm ich ihm die Fernbedienung aus der Hand, da sah ich auch die eingestellten 16 Grad. Ich drehte mal auf 25 hoch, immer noch 10 Grad unter der Tagestemperatur heute...
Morgen gehts dann schon um halb acht los, da werde ich abgeholt. Mal sehen, wie lange die Fahrt dann wirklich dauert und ob man unterwegs was zu sehen kriegt...
Donnerstag, 25. August 2016
25.08.16 Mit dem Mototaxi um Mandalay
Also zunächst nochmal für alle, mir geht es gut, ich war weit genug vom Epizentrum des Erdbebens weg. Davon erfahren hab ich übrigens nur aus dem Internet, hier hat niemand etwas erwähnt. Rückblickend hab ich es aber schon mitbekommen. Als ich gestern spät nachmittags im Bett lag, hatte ich das Gefühl, im Bett über mir würde jemand rumwackeln, dabei war ich allein im Zimmer. Aber schon Wahnsinn, nur einen Tag früher und ich wäre genau dort gewesen. Oder wenn ich, wie ursprünglich geplant, erst zum Golden Rock und dann nach Bagan gefahren wäre... Der Tempel mit den vielen Menschen drauf, der in einer Onlinenachricht gezeigt wurde, weil er stark beschädigt wurde, ist genau der, auf dem ich vor drei Tagen auch saß. Und wohl mit die letzten Sonnenuntergangsfotos von dort gemacht hab. Ich hoffe einfach, dass es allen, die ich dort kennengelernt habe, auch gut geht.
So, jetzt aber zu mir. Heute früh wachte ich gut erholt und deutlich fitter auf, frühstückte auf der Dachterrasse den obligatorischen Toast und stand um 9 vor der Tür. Mein Mototaxifahrer auch. Und los gings. Zunächst fuhr er mich zur Mahamuni Paya, der wohl bedeutendsten Pagode hier. Da dürfen die Männer ganz feine Goldschichten drauf kleben, sind wohl schon etwa 20cm dicke Schichten...
Danach gings weiter nach Sagaing. Wir fuhren am Ayeyarwady River entlang, der sich in der Regenzeit ganz schön ausgebreitet hat. Irgendwie war überall nur noch Wasser! Und an der Straße entlang leben wohl die Ärmsten der Armen. Teils in echt unzumutbaren Verhältnissen, labbrige Hütten aus Schilf, Plastikplanen und Wellblech und einige schienen auch noch halb davon zu schwimmen, dank Monsun. Echt schrecklich. Möchte mal wissen, wie die alle überleben. Haben nur ein paar abgemagerte Kühe oder Ziegen, manche verkaufen kilometerweit Wassermelonen, der Rest sitzt nur rum. Wir verließen das Elend und fuhren über eine recht neue Brücke über den Fluss. Dann musste ich zu Fuß auf den Sagaing Hill. Mal wieder mit einigen Treppen. Oben angelangt ein Kloster und ein paar Tempel, wie immer ;-) Und ein echt grandioser Anblick über zig goldene Pagoden, den Fluss und das Land, das da wäre, wo jetzt auch Fluss ist.
Wieder unten gabs ne schnelle Coke und dann gings weiter nach Inwa. Das war wohl vor Jahrhunderten Sitz des Königs, davon merkt man aber nix mehr. Einfachste Hütten, auch halb überschwemmt. Nur landwirtschaftlichen Methoden erinnern noch an die alten Zeiten... Um dorthin zu kommen, muss man mit einem Boot über den Fluss. Danach erwarten einen Pferdewagen. Der eigene Motofahrer ist da nicht erwünscht. Da ich Pferde ja echt nicht riechen kann, gings halt erstmal zu Fuß los. Bis mir zur Abwechslung ein Mototaxi angeboten wurde. Ich ging so lange weiter bis der Preis halbwegs passte, dann stieg ich auf. Zuerst gings zur Hauptattraktion, einem alten Holzkloster. Ganz ehrlich, ich hatte mehr erwartet. Ein fast leeres sehr großes Haus. Am interessantesten waren noch die beiden Kindermönche, die fleißig irgendwelche Verse aufsagen mussten. Dann gings noch zu einigen weiteren Sachen. Besonders zu erwähnen ist wohl der Watchtower, den konnte man nämlich wegen Einsturzgefahr nur von außen watchen...
Da ich schneller war als zu Pferd, blieb noch genug Zeit für eine Stärkung in einem Restaurant am Fluss. Saft und was mit Gemüse und Reis, dann noch den üblichen Eiskaffee. Ich ließ mich wieder über den Fluss schippern und mein lieber Fahrer erwartete mich schon. Inzwischen war es vier und nun ging es zum Highlight des Tages: Der U-Bein Brücke in Awarapura. Die längste Teakholzbrücke der Welt, über 1300yd lang sagt der Lonely Planet (es geht doch nix über die englische Version samt Längenangaben. Aber 1km wars bestimmt...). Beruhigend, die meisten der über 1000 Pfosten sind noch original... Momentan schaut sie gar nicht so weit aus dem Wasser, in der Trockenzeit ist das wohl anders, dann ist da teilweise festes Land drunter. Heute nur schwimmende Kinder und Angler, direkt im Wasser stehend. Ich tapste einmal auf die andere Seite und wieder halb zurück, wo ich mich hinsetzte, um auf den Sonnenuntergang zu warten. Dabei konnte ich in aller Ruhe Leute beobachten, hier ein paar Eindrücke, teils schon etwas skurril:
- Buddhistische Mönche. Besonders authentisch, wenn sie mit Sonnenbrille auf der Brücke stehen und mit ihrem Smartphone Selfies machen...
- Burmesische Checker in riesigen Rudeln. Gaaaanz unglaublich cool, wenn auch manchmal im traditionellen Röckchen. Mit Cap, Sonnenbrille und natürlich Smartphone für noch mehr Selfies... Und die coolsten fragen dann die Touris nach Selfies, bin heute auf mindestens vier Smartphones gebiltzdingst worden.
- Horden kichernder Mädels. Aufgebrezelt und mit Plateauflipflops. Viele lächeln einen total freundlich, wenn auch schüchtern an und sind extrem begeistert, wenn man es erwidert.
- Bettelnde Kinder dazwischen. Die aber die Ausländer noch nicht als Beute erkannt haben (zu schüchtern?!?). Sie bettelten nur Einheimische um Geld und Essen an.
Ja, das alles konnte ich beobachten, während ich auf den Sonnenuntergang wartete. Es was etwas zu wolkig, aber Glotzkowski holte wieder mehr raus als überhaupt da war. Als es dunkel wurde, fuhren wir zurück zum Hostel und ich ging schnell noch ne Kleinigkeit gegenüber essen. Dann duschte ich und checkte den Bus nach Kalaw aus. Wird wohl der Nachtbus morgen, fährt um zehn und braucht dieses Mal angeblich wirklich 8h. Hoffe das stimmt ausnahmsweise mal. Wie oft will man schon, dass ein Fahrt länger dauert als angekündigt...
Dann wollte ich auf die Dachterrasse, aber irgendwie ist da tote Hose. Der Fernseher läuft, aber zu trinken gibts nix, also bin ich wieder in meinem Zimmer gelandet, ist irgendwie gemütlicher. Dann werd ich wohl noch etwas lesen. Gute Nacht
Mittwoch, 24. August 2016
24.08.16 Royal Palace Mandalay
Nach anfänglichen Schwierigkeiten schlief ich in meinem kostenlosen Dormbett wie ein Baby und wachte erst um neun auf. Trotzdem fühlte ich mich noch ziemlich matschig. Ich beschloss, es heute besonders ruhig anzugehen, hatte ich mich doch gestern echt ausgepowert ;-) So kümmerte ich mich erstmal um meine Laundry. Ist hier im Preis inbegriffen, man muss nur selbst Hand anlegen. Also ab auf die Dachterrasse zur Waschmaschine. Waschpulver war aus, die nette Hostelangestellte schüttete einfach mal großzügig Spülmittel hinein. Funktioniert! Und ne halbe Stunde später hatte ich zitronig frische Wäsche, die ich aufhängte. In der Zwischenzeit und danach checkte ich erstmal den Reiseführer und schrieb den gestrigen Blog, da kam ich gestern dank Phase 10 nicht mehr dazu. Wie gesagt, bin voll ausgelastet.
Um halb 12 gings dann gaaanz gemütlich los, irgendwie war ich unglaublich kaputt. Ich latschte etwa 1,5 durch die Straßen zum Koffee Korner, Empfehlung des LP und auf meinem Weg. Ganz schön hässlich diese Stadt, nichts zu sehen, dreckige Straßen und nicht der Hauch von Gehwegen. Der Kaffee wäre gut gewesen, ich hab nur mal wieder zwei Wörter vergessen, ihr solltet inzwischen wissen, welche ich meine. Dazu gabs Käsesandwich als Frühstück, leider kein Vergleich zum letzten. Und irgendwie wollte es auch nicht wirklich in mich rein.
Als das geschafft war, tapste ich weiter Richtung Fort, schleppte mich an der nicht endenden Mauer mit Wassergraben entlang Richtung Eingangsbrücke. Die ganzen Taxi- und Mototaxifahrer konnte ich nur mit großer Mühe abschütteln, vermutlich sah ich auch aus wie ich mich fühlte. Und der Weg war einfach unfassbar langweilig. Wenigstens hatte die Sonne ein Einsehen und versteckte sich hinter Wolken. Vom Eingang aus wars dann bestimmt nochmal 1km langweilige Straße hinein, hatte ich mir doch anders vorgestellt. Am Palace angekommen, suchte ich mir erstmal ein ruhiges Eckchen, wo ich mich niederließ. Und ne Stunde später wieder erwachte :D Minimal fitter schleppte ich mich durch die eher unspektakuläre Anlage und auf den Aussichtsturm. Nett, aber nicht wirklich mehr. Inzwischen war es fast vier und ich der Meinung, heute genug getan zu haben. Ursprünglich wollte ich noch zum Mandalay Hill und hinauf, da gibts paar Kloster und Tempel und so wie es von unten aussieht einen tollen Ausblick. Aber die 1700 Stufen müssen noch etwas warten...
Ich organisierte mir ein Mototaxi für 2000 zurück zum Hostel und gleich noch eines für eine Tagestour morgen zu den Sehenswürdigkeiten außenrum. Wegen denen kommt man nämlich her, nicht wegen der Stadt. Mal sehen, ob der Typ morgen früh auftaucht...
Im Hostel holte ich die Wäsche von der Leine, duschte und gammelte, bis ich um 6 gegenüber essen ging. Ich hatte wohl nix verpasst, draußen wars mal wieder nass. Ich bestellte Ananassaft ohne Zucker und fleischfreie Spaghetti Bolognese. Lecker, aber auch nur bei meinem heutigen Energieverbrauch ausreichend. Dann noch ne Kugel Eis und zurück ins Hostel. Mittlerweile fühle ich mich zumindest nicht mehr matschig, aber trotzdem recht müde. Denke, morgen bin ich wieder voll fit...
Dienstag, 23. August 2016
23.08.16 Tempel, Dorf und Regenzeit
Heute früh bin ich ganz gemütlich gestartet, hab gepackt, gezahlt, meinen Roller geholt und in der Bank 200000 Kyat, also 150Euro abgehoben. Und dafür etwa einen 1cm hohen Geldstapel bekommen ;-)
Dann gings zu etwas weiter entfernten Tempeln, bei denen aber dafür die Einheimischen deutlich aufdringlicher waren als sonst, um ihr Zeug zu verkaufen. Danach stoppte ich in einem kleinen Dorf, das einem wohl auch auf vielen Touren mit verkauft wird. Für 2000 Kyat wurde ich da ordentlich rumgeführt, Kaufoption natürlich wieder nicht ausgeschlossen. War schon ganz nett, von Flatscreen und Handy abgesehen sieht das schon noch ziemlich aus wie vor 100 Jahren. Danach gings noch zu einem ziemlich abgelegenen Tempel mit Klosterruine außenrum, wo ein Cache auf mich wartete. Und der war für meinen Geschmack echt grenzwertig, man musste durch ein recht kleines Loch in eine Kammer und in der war ich nicht ganz allein. Nur soviel, bei Ratatouille waren die irgendwie putziger... Zum Glück nur zwei und ich hab so laut gekreischt, dass sie ganz schnell weg waren. Ich brauchte auch nicht viel länger und war echt froh, wieder draußen zu sein.
Danach tuckerte ich gemütlich weiter und sah dem Himmel zu, wie er immer grauer wurde. Daher beschloss ich, keine Tempel mehr anzukucken, sahen inzwischen eh alle gleich aus. Hab heute übrigens nicht einen Tempel fotografiert, hab beschlossen, genug Tempelbilder zu haben.
Ich fuhr also durch bis Old Bagan und suchte mir ein schönes Plätzchen in der Fressmeile. Am Nebentisch saßen zwei deutsche und fünf Minuten später saß ich auch bei ihnen am Tisch. Es begann zu regnen und wir tranken uns durch die Saft- und Lassikarte. Die beiden hatten praktischerweise Phase 10 dabei und so waren wir die nächsten Stunden gut beschäftigt. Wir teilten uns noch eine hochangepriesene Guacamole, die aber etwas enttäuschte. War mit Zitronenöl und das dominierte alles. Um 6 bekamen wir die Rechnung vorgesetzt, und das, wo wir doch gerade beschlossen hatten, was essen zu wollen. Aber die machten zu und so gingen wir über die Straße dorthin, wo ich auch schon zweimal lecker gegessen hatte. Die anderen übrigens auch... Ich hatte Kartoffelcurry, sehr lecker wieder mal.
Um halb acht fuhr ich zurück. Es war schon recht abenteuerlich, stockfinster, keine Straßenmarkierungen und nur die Minifunzel am Roller, dazu einige unbeleuchtete Pferdewagen oder Radfahrer... Kam aber gut an. Ich duschte und wartete vorm Hostel auf den Pickup zum Bus. Kam auch nur mit ner Viertelstunde Verspätung. Um neun stieg ich in den Bus nach Mandalay, ein normaler Reisebus. Doch an Schlafen war eh nicht wirklich zu denken bei den Straßenverhältnissen. Wahnsinn, was für ein Geruckel und Geschaukel. Aber man bekam wieder eine Decke und Wasser. Und es war nicht mal kalt im Bus! Laut Lonely Planet sollte die Fahrt 9h dauern, aber um halb drei waren wir da! Und ich hatte doch erst ein Hostel für die nächste Nacht... Der Bus hielt dafür aber nicht am Busbahnhof außerhalb, sondern am Bahnhof, 250m von meinem Hostel! Also lief ich los, wobei es schon etwas komisch war, leere Straßen mit ein paar schlafenden Obdachlosen und streunenden Hunden. So war ich froh als ich ankam, zum Glück hatte es 24h Rezeption. Ich also rein und gefragt, ob es ein freies Bett für diese Nacht gibt. Und ihr werdet es nicht glauben, ich bekam mein Bett einfach so, early Checkin, ohne einen Kyat zu zahlen! Hammer oder, stellt euch das mal in Deutschland vor!
Ich wurde also in meinen 10er Mädelsdorm gebracht, konnte den Typen gerade noch abhalten, das Licht anzumachen und alle zu wecken, und schon lag ich in meinem schönen ac-losen Bett. Gute Nacht!
Montag, 22. August 2016
22.08.16 Mt. Popa oder der Tod einer Kamera
Ja, ihr lest richtig, ich habs mal wieder geschafft, auch Glotzkowski hat den Geist aufgegeben, immerhin erst nach zweieinhalb großen Reisen... Und auch nur so halb, aber erstmal von vorne.
Ich schlief recht gut und zum ersten Mal fast hustenfrei in meinem Einzelzimmerdorm. Um viertel neun stand ich auf und frühstückte. Um neun gings los mit einem Shared Taxi zum 55km entfernten Mt Popa. Das ist eigentlich ein erloschener Vulkan, aber inzwischen bezieht sich der Name auf eine Kloster- und Tempelanlage auf einem 700m hohen Fels in der Nähe. Die Meinungen auf TripAdvisor gingen extrem auseinander, die meisten waren eher negativ, also waren meine Erwartungen nicht allzu hoch. Gut, der Trip kostete mich auch grad mal 8 Euro.
Zunächst hielten wir an einem typischen Tourihotspot, wo gezeigt wurde, wie mit einer Ochsenmühle aus Erdnüssen Öl gewonnen wird und wie Schnaps aus Kokosnüssen entsteht. Oder so ähnlich. Mit Kaufoption, ist ja klar. Ich fotografierte fleißig, machte zwischendurch die Kamera aus. Und wieder an. Hm, ich versuchte es. Ich schwöre, ich hab nix gemacht! Es kam die noch nie gesehene Fehlermeldung: Objektiv nicht erkannt. Setzen Sie das Objektiv richtig auf. Oder so ähnlich. Hab ich gemacht, immer und immer wieder. Nix, nada, niente! Nicht schon wieder! Hatte ich doch schon in Kambodscha und in Bolivien! Alles schimpfen und gut zureden half nix, Glotzkowskis Auge war erloschen. Einzig positives, Glubschi, das Teleobjektiv geht noch. Also hab ich immerhin nicht die ganze Kamera geschrottet, sondern nur das normale Objektiv. Glück im Unglück, v.a. weil ich heute das erste Mal seit längerem das zweite Objektiv eingepackt hatte, dachte mir für den Blick vom Berg... Also gibt es die nächsten Wochen nur noch stark gezoomte Bilder und alternativ welche vom Handy. Das macht ja zum Glück auch richtig gute Bilder, außer halt nachts. Nur dass ich dann danach alle Fotos von zwei Geräten zusammen sortieren muss, nervt mich jetzt schon. Aber gut, aufregen hilft nix und mir ist als hätte ich ein Dreijahressorglospaket für die Kamera abgeschlossen. Das wäre dann ja noch gültig...
Ok, weiter im Text. Wir fuhren Richtung Berg und schon auf der Zufahrtsstraße ne halbe Stunde vorm Ziel tauchten reihenweise alte Leute auf, die bettelten. Krass, die erwarten echt, dass man sein Geld aus dem Fenster schmeißt. Also wörtlich, meine ich! Kann mir nicht vorstellen, dass das so rentabel ist... In einem Ort mit Blick zum Berg hielten wir. Super, passte auch mit Tele drauf. Dann gings zum Eingang, wo angeblich 777 Stufen nach oben führen. Der Ort ist komplett auf Touris ausgelegt, Souvenirs und kalte Getränke. Nachdem die Schuhe unten waren, gings hinauf, zu Beginn war die Treppe mit Händlern gefüllt. Aber völlig unaufdringlich. Später war sie voll mit Affen und Treppenputzern, die die Treppen wieder von der Affenscheiße befreiten. "Donation for cleaning" war ihr Schlachtruf. Aber entweder haben sich die Zustände in den letzten Tagen (wenn man den Berichten auf TripAdvisor glauben will) um 180° gedreht oder das waren alles pingelige Idioten. Da war vielleicht alle 50 Stufen ein Affe ubd zwei Putzer. Die konnte man problemlos ignorieren. Die Treppe war zumindest optisch sauber. Hatte nicht das Gefühl durch ein Affenklo zu gehen. Und so überfüllt wars auch nicht. Oben waren eher hässliche Tempelchen, aber der Ausblick war schon gut, leider wars etwas diesig.
Wieder unten trank ich noch ne Cola und aß eine Drachenfrucht. Krass, die sind hier innen noch pinker als außen! Bei uns sind die ja innen weiß, aber hier echt ein tiefdunkles pink! Gestärkt gings zurück nach Nyaung U, wo wir gegen halb zwei ankamen. Unser Fahrer war übrigens ein kleiner Vettel, Fuß auf dem Gas, Hand auf der Hupe. Und ich hab den nächsten Nachteil am rechts rechts fahren entdeckt. Wenn die hier überholen, sehen sie Gegenverkehr erst, wenns eh schon zu spät ist...
Zurück im Hostel schimpfte ich nochmal erfolglos mit Glotzkowski, dann cremte ich mich, das erste mal in Myanmar, mit Sonnencreme ein und holte meinen Scooter. Endlich, die Sonne schien, der Himmel war blau. Gemütlich tuckerte ich Richtung Old Bagan und zu einem der wichtigsten Tempel. Und somit einem mit besonders vielen Shops... Danach brauchte ich ne Stärkung. Beim Kaffeedealer von Tag 1 kehrte ich ein, Eiskaffee und Käsesandwich. Geil! Selbstgebackenes, noch warmes Baguette mit leckerem Käse und Salat, Erwartungen voll übertroffen! So gestärkt gings weiter, ich kuckte noch nen Tempel an und fuhr dann planlos durch die Gegend. Dabei knipste ich viele Tempel der letzten beiden Tage nochmal, sahen heute einfach besser aus. Und dank Tele musste ich ja auch nie nah ranfahren :-) Die Wege waren heute auch nicht mehr matschig, dafür ordentlich staubig. Gegen fünf gings zu dem Sunsettempel schlechthin. War sehr gut, dass ich so früh dran war, denn es kamen noch zig Rollertouris und einige ganze Busladungen, die sich alle auf dem Tempel stapelten. Ich saß also ganz vorne, las noch etwas und machte dann mit Glotzkowski sehr große und sehr rote Sonnenuntergangsfotos. Spätestens da hatte ich dem kleinen auch verziehen. Als die Sonne weg war, war ich das auch, nachdem ich meinen Roller aus dem Knäuel vieler anderer befreit hatte.
Ich blieb heute bei westlichem Essen, hatte nämlich auf der Herfahrt nen angeblichen Italiener entdeckt... Die Pizza war ganz ok, nicht italienisch, aber dünn, knusprig und mit echtem Mozzarella. Nebenbei lernte ich meine ersten fünf burmesischen Wörter. Danach rollte ich heimwärts. Jetzt mach ich das übliche Abendprogramm, immer noch keine Sau hier, ist echt mal Nebensaison...
Sorry, wieder ganz schön lang geworden, aber es zwingt euch ja niemand alles zu lesen :D
Sonntag, 21. August 2016
21.08.16 Tempel von Bagan mit einem Hauch von Matsch
Heute früh sah es genauso grau aus wie gestern. Aber es war trocken, wenn auch recht windig. Ich frühstückte frisches Obst, Toast und Tee und startete gegen 10 Uhr. Eigentlich wollte ich wieder zu meinem Rollerdealer, aber zwei Mädels sprachen mich direkt vorm Hostel an. Sie wollten 7000, ich antwortete, gestern zahlte ich nur 5000 und schon hatte ich meinen Untersatz. Gleiches Modell, minimal bessere Bremsen und funktionierender Tacho. Die Kiste schafft tatsächlich fast 50 Sachen! So düste ich los zu den ersten Tempeln. Bei einem der wenigen, auf die man noch hochsteigen darf, blieb ich etwas länger. Tolle Aussicht, soweit man kucken kann, halt echt nur Tempel in allen Größen! Ich saß da also noch etwas oben und las ein bisschen, echt sehr entspannend. Dann düste ich weiter zum nächsten großen, den ich sah und den Lonely Planet und Gipsy kannten. Beide boten mir auch gleich eine direkte "Straße" dorthin an. Dazu muss man sage, zu jedem Tempel und auch teils in den Orten sind die Straßen nix als Sandpisten. Naja, gestern hats halt dann noch ein bisschen geregnet. Um es kurz zu machen, mein Scooter und ich sahen nach kürzester Zeit nicht mehr wirklich salonfähig aus... Bin mehrfach im Schlamm stecken geblieben und hab den Roller nur mit Mühen wieder rausbekommen... War aber schon recht lustig, auch einige andere Touris steckten mit mir fest und später konnte ich genau erkennen, wer wirklich was gesehen hat und wer nur straßennahe Tempel eingesammelt hat :P
Man kann hier ja auch Fahrräder mieten, aber ganz ehrlich, war schon so anstrengend. Mit dem Rad bleibt man da auch komplett stecken und dazu sind das noch uralte Klapperkisten... Und wie gesagt, auch die Ebikes kosten quasi nix. Nach einigen Tempeln, auch einem ganz einsamen, den ich nur dank Cache fand, kam ich in New Bagan an, wo ich mich in einem kleinen Restaurant stärkte. Sehr leckeres Sandwich mit Käse und unangekündigtem Salat mit drauf und frischer Saft. Dazu der gewohnt tolle Service. Danach gabs noch mehr Tempel und auch noch zwei Caches. Bei einem wurde ich von Einheimischen beobachtet bis einer her kam und mir zeigte, wo die Dose ist... Dann gabs noch ne Eiskaffeepause und später leckeren Fried Rice dort, wo ich auch gestern schon war. Eigentlich wollte ich noch etwas rum düsen, aber die Batterieanzeige meines Scooters bremste mich aus. Die sprang nämlich immer (bei 4 möglichen) zwischen 3 Strichen und blinkenden 0 hin und her. Also fuhr ich lieber besonders langsam Richtung Nyaung U. Unterwegs stoppte ich noch bei dem Tempel, wo ich schon heute früh länger war. Ist nämlich eine Sunset-Empfehlung und da es heute fast staubtrocken war und zwischendurch sogar die Sonne raus schaute, wollte ich noch dorthin. Es war noch ne Stunde Zeit bis zum Sonnenuntergang, aber die Westseite des Tempels war schon gut bevölkert. Ich setzte mich dazu, musste aber irgendwann einsehen, dass das wohl mal wieder nix werden wird. Also rollerte ich um kurz nach sechs weiter, so sparte ich wenigstens den Strom fürs Licht. Dann hielt mich noch ne Touristin aufm Fahrrad an, die gleich zwei Platten hatte und dazu keine Karte und keinen Plan. Ich konnte ihr immerhin sagen, wohin sie schieben muss und zitterte mich mit 0 bis 1 Strich gar nach Hause. Aber auch nur noch mit etwa 20km/h... Reichte gerade noch so...
Mit einem etwas schlechten Gewissen wegen all dem Dreck gab ich den Roller zurück. Hoffe das Mädel hat mich verstanden, ich sagte nämlich, sie solle ihn nicht putzen, weil ich ihn morgen nochmal leihen werde.
Dann organisierte ich mir noch ein Bier und ne Kleinigkeit zum Essen und verzog mich in meinen völlig leeren Dorm. Jetzt ist es halb zehn, ich liege frisch geduscht auf meinem Bett. Witzig, in der Dormecke steht ein Altar oder sowas, der blinkt, wie die schrecklichste aller Weihnachtsbeleuchtungen. Vorhin kam eine der Mitarbeiterinnen zum Beten vorbei. Sehr seltsam, wenn du da so daneben liegst und zukuckst...
So, morgen und übermorgen bleib ich noch hier. Ist echt schön, stressfrei, und ich hab auch echt reichlich Zeit in Myanmar. Morgen gehts zum Mt Popa, einem heiligen Berg. Bin mal gespannt, die Meinungen auf TripAdvisor gehen extrem auseinander. Muss wohl ziemlich voll mit Affenscheiße sein und man muss da 777 Stufen barfuß hoch... Aber ich denk mal, den Rattentempel in Indien hab ich ja auch barfuß überlebt. Übermorgen bleib ich auch noch hier, gibt noch genug Tempelchen, 4000 insgesamt... Und dann per Nachtbus weiter nach Mandalay...
Samstag, 20. August 2016
20.08.16 Tempel von Bagan mit einem Hauch von Monsunn
Kaum war ich aus dem Bus draußen, fing mich schon der erste Taxifahrer ab. Ich wusste nicht, wohin ich will, er immerhin, was ich zahlen sollte. Knapp 4 Euro nach Nyaung U. Verhandeln wollte er nicht. Ich um 6 Uhr früh beim dem Startangebot auch nicht wirklich. Also los. Er sprach gut Englisch und erkundigte sich, was mir denn so vorschwebe. Dorm für 10000Kyat, 7,50€, klang gut. Ach ja unterwegs musste ich noch mein Bagan Ticket für 25000 kaufen. Mein Fahrer setzte mich vor dem recht gut aussehenden Eden Motel ab und scheuchte ein Mädel aus dem Bett. 0Sie checkte mich ein, nur 9000 die Nacht und ein Bubi trug mal wieder meinen Rucksack in den Dorm. Good night, meinte das Mädel. Krass, ich konnte echt um sechs Uhr einchecken und durfte gleich ins Bett! Der Dorm ist recht groß, 6 einzelne Betten mit viel Platz und Ventilatoren unterm Dach. Ich beschloss noch etwas zu ruhen und machte mich bettfertig. Kaum lag ich da, ging draußen der Regen des Tages los. Es pisste mal wieder wie aus Eimern und wir mussten zusehen, dass wir die Fenster auf der Windseite zu kriegen. Danach schlief ich ein, nur unterbrochen von meinen Hustenanfällen. Vielleicht wirds ja die nächsten Tage ohne AC endlich besser... Es regnete immer weiter und so blieb ich faul bis zwölf liegen. Zog mich nicht so wirklich raus.
Dann startete ich aber doch mal. Meine Bettnachbarin meinte, das wäre jetzt der erste Regentag, bisher wars immer heiß. Klasse. Ich lief also los, frühstückte aus Mangel an Hunger und Alternativen ne Dose Sprite und wollte zu den nächsten Tempeln latschen und danach evtl den Bus nach Old Bagan nehmen. Dann kam ich aber am Rollerverleih vorbei, E-Scooter für nicht mal 4 Euro pro Tag, da überlegte ich nicht lange. Keine Kaution, kein Pass als Sicherheit, Kohle abgeben, Name und Hotel angeben (also quasi frei wählbar...) und los gings. Fuhr nicht schnell, bremste noch langsamer, aber war ganz witzig. Ich schaffte es bis zum ersten Tempel, wo es wieder anfing zu regnen. Man muss dazu sagen, Bagan ist ähnlich wie Angkor Wat in Kambodscha, ein alter Tempel am nächsten. Wobei hier in den meisten noch was los ist.
Da es also mal wieder richtig stark regnete, setzte ich mich in den Tempel und las auch etwas. Also es weniger wurde, kuckte ich ihn mir an und fuhr weiter. Unterwegs hielt ich immer wieder an kleineren oder größeren Tempeln. Schuhe runter und rein. Der Vorteil war, bei dem Wetter hatte ich eh die Regenjacke drüber und die Hose auf dreiviertel. Irgendwann machte ich mal einen Futterstopp in einem vegetarischen Restaurant, Empfehlung des Lonely Planets. Es gab ein komplettes Menü, für das ich mit Lassi nur 4 Euro zahlte. Sehr lecker und sehr reichlich. Und v.a. sehr leckerer Tofu, ganz anders als das komische Zeug bei uns! Gut gestärkt rollerte ich weiter, gleiches Programm. Machen offensichtlich die meisten so. Zig Touris auf diesen Rollerchen. Später stoppte ich nochmal auf einen zuckerfreien Eiskaffee. Es regnete mal wieder ordentlich, aber um 6 startete ich zum Rollerverleih und nach Hause. Und es regnet. Da hier eher mal so gar nix geht, die nicht vorhandenen Gehsteige wurden den ganzen Tag nicht runtergeklappt, lieg ich also seit sieben auf meinem Bett, lese, genieße das funktionierende Internet, schreibe Blogs und kucke meine Fotos durch. Der neu angekommene Typ drei Betten weiter hat das selbe Programm. Es regnet und regnet, ich hoffe, dass es wenigstens morgen besser wird. Mit ein bisschen Sonne wäre es gleich viel schöner auf meinem Rollerchen. Und ich könnte eine der unzähligen Sonnenuntergangsplätze testen...
19.08.16 Shwedagon Paya ganz gechillt
Hm, ich hab genauso viel gehustet... Aber zur Abwechslung bin ich nicht erfroren, im Gegenteil, ich war die, die die AC immer wier angeschaltet hat auf kuschelige 27 Grad. Nur der Typ gegenüber hat sie immer wieder ausgemacht. Man kann sich vorstellen wie die Luft ist bei acht Mann im Dorm und dazu noch ziemlich viel nasser Kleidung und ohne Fenster. Da ist die AirCon halt leider auch die einzige Möglichkeit zu lüften.
Gegen neun stand ich dann auf und begab mich mit der Holländerin und einer weiteren deutschen Caro aus meinem Dorm zum Frühstück. Gemeinsam mit einem weiteren deutschen beschlossen wir, heute zur tollsten aller Pagoden, der Shwedagon Paya zu fahren. Ich buchte an der Rezeption mein Busticket für heute Abend, VIP Bus für 10h für knapp 20 Euro, bekam meine saubere und gut riechende Wäsche und packte alles strategisch möglichst günstig. Gegen halb zwölf war das Team komplett und wir gingen auf Taxisuche. Und zu scharfen Verhandlungen. 3 Euro sind einfach kein akzeptabler Preis oder?!? Dann gings los, vermutlich wären wir zu Fuß auch nicht langsamer gewesen... Echt Wahnsinn der Verkehr. Niemand gibt nach, bloß niemanden reinlassen. Auch keine entgegenkommenden Linksabbieger, die einen gar nicht ausbremsen würden, nein da wird die Kreuzung lieber komplett dicht gemacht. Könnte so viel einfacher sein... Übrigens hab ich das mit dem rechts rechts fahren im Reiseführer entdeckt. Bis 1970 war Linksverkehr, wurde über Nacht geändert, um sich von den Engländern abzugrenzen. Die Autos wurden aber nie umgestellt. Macht die Fahrweise nicht ungefährlicher. Viele Autos haben vorne links eine Art Antenne, vermutlich, damit der Fahrer weiß, wo sein Auto aufhört bzw. wie weit er drängeln kann. Bei den neueren Modellen gibts stattdessen einen zusätzlichen Rückspiegel.
Ok, nach gefühlten Ewigkeiten kamen wir also an der Pagode an, zogen uns brav was über und die Schuhe aus, zahlten unsren Eintritt und stapften hinein. Angst, kein Geld zu haben, braucht man hier echt nicht mehr zu haben. Auch wenn ATMs noch recht neu sind, jetzt stehen sie überall, sogar innerhalb der Tempelanlage! Die Pagode ist echt riesig und über und über mit Goldplättchen bedeckt. Dazu auf der Spitze unzählige teils riesige Edelsteine, krass, was hier an Geld drin steckt! Und das in einem verdammt armen Land, in dem viele Menschen i0ums Überleben kämpfen. Die Anlage ist riesig, unzählige kleine Schreine, Glocken, die man schlagen muss, um Glück zu haben, andere Sachen, über die man Wasser gießen muss, um Glück zu haben... So gesehen kann nix mehr passieren in diesem Urlaub ; -) Dazwischen ein paar Touristen und viele Burmesen, die echt alles im Tempel machen. Nicht nur beten, das macht nur ein Bruchteil. Die Mehrheit isst, schläft, unterhält sich, liest, spielt auf dem Handy... Hauptsache man ist richtig bekleidet, dann darf man da alles. Übrigens trägt der burmesische Mann mit Stil Rock! So ein langes gewickeltes Etwas, meist gestreift oder kariert, ähnlich wie in Bhutan. Auch die coolen Jungs, die das dann mit Tshirt und Cap kombinieren.
Als wir genug Gold gesehen hatten, stiegen wir die ganzen Stufen wieder hinunter. Lustig, schon auf dem Gelände der Pagoda reiht sich ein Souvenir- oder Kitschshop an den nächsten. Wir gönnten uns etwas frisches Obst und liefen zu einem kleinen See in der Nähe, wo wir uns ein wenig niederließen. Wir waren absolut im Chillmodus. Gegen zwei trennten sich unsere Wege, ich fuhr mit der Holländerin zum Hostel zurück, da sie zum Flughafen musste und ich auch nicht mehr so viel Zeit hatte. Ich zog von dort nochmal los zur Futteraufnahme. Heute gab es indisch in einem kleinen Restaurant an der Straße. Wie immer bisher der Blechnapf mit verschiedenen Vertiefungen wie beim Fondue gefüllt mit Reis und verschiedenen Sachen. Lecker, aber nicht wirklich viel. Daher gabs dann auf der Straße noch zwei frittierte Teigdinger für je knapp 10ct. Sehr lecker, da muss ich mich wieder durchfuttern, wenn ich zurück bin. Dann noch nen Apfel für später und nach etwas Herumschlendern gings ins Hostel. Ich duschte und... ja, richtig, ich chillte noch etwas auf der Couch. Um halb sechs kam mein Taxi, 2,5h bevor der Bus fuhr. Krass, für Luftlinie net mal 20km zum Busbahnhof brauchten wir auch gut 1,5h! Kostete aber nur 6 Euro... Verkehrschaos unverändert. Zumindest war mein Taxi alt und somit klimaanlagenfrei. Dafür gabs alle Abgase ungefiltert. Kurz nach 7 saß ich also im Warteraum meines Busunternehmens. Dann gings zum Bus, schon ziemlich luxuriös. Für meinen Rucksack gabs ne Garderobenmarke, es waren immer nur 3 Sitze pro Reihe. Sehr flach gingen sie nicht, nur das Beinpolster ging waagrecht, aber so kurze Beine haben nicht mal Asiaten. Dafür gabs noch ne Flasche Wasser und ne Decke. Außerdem Fernseher wie im Flugzeug. Meiner ging natürlich nicht, aber ich wollte eh lesen und dann schlafen. Kaum waren wir losgefahren, kam ne Ansage wie im Flieger, burmesischer Singsang, danach in Englisch. Hab in burmesisch fast so viel verstanden wie in englisch. Und dabei kann ich nicht ein Wort burmesisch... Danach kam, kein Witz, die Stewardess samt Wägelchen und Snacks. Milchbrötchen und Kuchen, beim nächsten Mal Tee und Kaffee. Ich las noch etwas und versuchte dann zu schlafen. Egal wie luxuriös die Busse hier auch sind, eines fehlt und das ist das Klo. Also wurden wir um elf alle zum Pullern rausgeschmissen. Keiner durfte im Bus bleiben. Danach gings weiter und ich schlief tatsächlich ziemlich gut. Beim zweiten Klostopp um 3 wachte ich zwar auf, aber dieses Mal durften wir drin bleiben. Um dreiviertel sechs, war die Nacht zu Ende, wir waren in Bagan angekommen. Inzwischen hatte ich auch schon die nächste Hustenattacke gestartet.
17.08.16 Ankunft in Myanmar
Heute früh weckten uns Muezzin und Wecker zeitgleich um sechs, schnell packen, Katzenwäsche und los gings. Nach kurzer Durststrecke schafften wir es, ein Taxi zum Halten zu bewegen und kamen schnell zum Busbahnhof, der noch völlig ausgestorben schien. Immerhin öffnete unser Ticketschalter gerade und Forni konnte mit Frühstück aus dem McDonalds ruhig gestellt werden. Um halb acht startete pünktlich der nicht mal so kalte Bus Richtung Singapur. An der malayischen Grenze gings raus und blitzschnell durch die Abfertigung. Dafür dauerte es bei der Einreise nach Singapur ewig. Vor allem die zwei direkt vor uns hatten wohl was falsch gemacht und anstatt sie zum Warten zurück zu schicken, ließ man sie am Schalter warten und alle anderen dahinter. Als wir dann gefühlt nach einer Ewigkeit wieder an unserem Bus waren, waren wir die ersten! Um halb eins oder so kamen wir dann im Zentrum an, in der Nähe von Fornis Hostel, dem Sleepy Kiwi, Schwesterhostel unseres ersten. Wir gingen in die Metrostation, wo wir eine letzte gemeinsame Cola trinken wollten. Und landeten in der Saladbox! Geiler Laden! Man kann aus zig Zutaten seinen Salat zusammenstellen und aus bestimmt 10 Dressings wählen. Lecker. Unsere Bäuche waren etwas verwirrt von der ungewohnten Nahrung, schrien sie doch nach ihrer Dosis Zucker und Fett...
Danach hieß es Abschied nehmen, Forni lief zum Hostel, ich fuhr mit der Metro zum Airport. Und mir bleibt wieder einmal nur, DANKE zu sagen für eine unbeschreiblich tolle Zeit! Wer sonst hält es jedes Jahr wieder mit mir und all meinen Macken aus :-) Ein Myanmarbier auf uns und auf hoffentlich noch viele ebenso tolle Urlaube! Vermiss dich jetzt schon, würde dir hier auch gefallen!
Ok, für mich gings also weiter zum Flughafen. Checkin ging nur am Schalter, lag am Visum und dem Rückflugticket, das ich vorzeigen musste. War aber null Schlange und so saß ich kurz darauf um einen Rucksack leichter bei einem Cafe Latte. Immerhin musste ich noch knapp drei Stunden totschlagen. Der Übergang zum Burger King war fließend, aber in meinem Billogflieger gabs Essen nur gegen Kohle... Das Boarding zusammen mit Security-Check war mal wieder besonders unterhaltsam (Securitytyp, der die Stühle davor sperrte, dann öffnete, dann wieder sperrte, damit die Schlange Platz hatte. Diese wurde durch ein Absperrband unterteilt. Dahinter durfte nur die Schlange, aber die musste ganz am Rand stehen, um den Raum nicht zu blockieren. Der aber ja für alle anderen gesperrt war. Geil! Ich saß mit meinem Kindle daneben am Boden und versuchte nicht zu lachen...)
Mit fast einer Stunde Verspätung startete dann der Flieger Richtung Yangon. Und es gab echt nicht mal ein Wasser ohne zu zahlen! Zum Glück hatte ich an einem der Wasserspender vorher noch gezapft. Seit langem hatte ich mal wieder einen Fensterplatz. Um 7 Uhr Ortszeit (4,5 Stunden vor Deutschland, 1,5h nach Singapur, wer auch immer sich das ausgedacht hat) landeten wir. Ich hatte noch die Visumschlange aus Vietnam vor Augen , aber es ging voll schnell mit meinem E-Visum. Das lässt sich voll unkompliziert online in wenigen Tagen beantragen und mit dem Ausdruck in der Hand gabs einfach einen Stempel in den Pass. Bisher hab ich für den Urlaub erst gut eine Seite im Pass gebraucht, die wissen wohl, dass ich mit dem in den nächsten 10 Jahren noch so einiges vorhabe... Der nächste Punkt hieß Geld und schon der erste ATM spuckte brav knapp 200 Euro in kleinen nicht nummerierten Scheinen aus. Da hatte ich schon ein wenig Schiss, denn Geldautomaten gibts hier erst ein paar Jahre. Wobei ich zur Not noch etwas von Karsten hatte. Der Rucksack brauchte etwas, irgendwann war ich aber startklar. Vor der Tür schnappte ich mir den ersten Taxifahrer - oder er mich, wie auch immer und für 10000 Kyat, etwa 7,50 € fuhr er mich ne halbe Stunde zum Hostel. Er kannte es! Auf der Fahrt war ich etwas irritiert. Vielleicht lags an meiner Rechts-Links-Schwäche. Dann checkte ich es, die fahren hier rechts! Hat ganz schön gedauert. War aber immer noch komisch. Etwas später die nächste Erkenntnis: Die Fahrer sitzen auch rechts! Hab ich noch so gesehen!
Im Hostel angekommen kam schon ein Typ raus und trug mir den Rucksack rein. An der Rezeption wurde ich mit Vornamen begrüßt, man wartete schon auf mich, und ich bekam einen Begrüßungs-Osaft! Das Mädel an der Rezeption war wahnsinnig freundlich und der Typ trug mir den Rucksack zum Zimmer. Ohne ein Trinkgeld zu erwarten. Das Hostel für 10 Euro die Nacht ist echt toll! Bin in einem 8er Dorm. Die Stockbetten sind sehr hoch mit viel Platz. Drunter ist ein abschließbares Fach für sehr viel Gepäck, das Bett hatt einen Vorhang, innen Lampe und verschiedene Steckdosen. Dazu exgrem sauber und kuschelige Bettwäsche. Hammer! Auch das Bad ist klasse und ich hab zwei Handtücher bekommen! Fühl mich wie im Hotel! Nur das Wlan ist zusammengebrochen, aber ich durfte ohne Nachfragen den Computer der Rezeption für ein Lebenszeichen nutzen. Klasse, hierher komme ich wieder!
Jetzt ist es halb zehn, ich schreibe Blog und trinke mein erstes Bier, heißt Myanmar. Dann gehts duschen und ins Bett. Bin platt. Und morgen muss ich ja auch noch das angebotene Frühstück mitnehmen. Gute Nacht!
18.08.16 Yangon - Erste krasse Eindrücke
Heute Nacht schlief ich eigentlich ganz gut. Die AC war ziemlich kalt aber unter meiner Decke wars kuschelig warm. Nur hatte ich unglaublich Husten und die Nase lief. Um neun stand ich auch dementsprechend unfit auf. Schnell raus aus dem Kühlschrank. Unten gabs Frühstück, traditionell oder Toast, ich nahm Toast... Beim Essen kam ich schon mit ein paar Leuten aus meinem Zimmer ins Gespräch. Ich beschloss aber es heute erst mal langsam anzugehen. Der Service hier ist echt der Hammer, man muss nicht mal seinen Teller selber waschen, was in Hostels eigentlich normal ist. Nur das Wlan geht nach wie vor nicht. Ein paar WhatsApp kamen rein, aber raus geht nix. Danach organisierte ich meine Laundry, 4 Euro für meinen Wäschesack, ganz ok. Zeitgleich fand einer in meinem Dorm die Fernbedienung der AC und schaltete sie aus, mein Held!
Dann startete ich ins Chaos, die Lonely Planet Walking Tour stand auf dem Plan. Draußen war es angenehm warm, gut 30 Grad, aber stark bewölkt. Und verdammt asiatisch. Ganz anders als in Malaysia, hatte eher was von Indien mit Vietnam. Überall Menschen, alles spielt sich im Freien ab, man kann alles auf der Straße kaufen, auch ganz viel Obst. Die Straßen sind ziemlich dreckig und man muss schon aufpassen, damit man nicht irgendwo im Gehsteig verschwindet. Sorry, Forni, doch nix für dich hier ;-) Außerdem herrscht ein absolutes Verkehrschaos. Motorräder wurden aus der Stadt verbannt, vermutlich wurde dadurch alles noch schlimmer, weil jetzt jeder Auto fährt.
So latschte ich also dahin. Zeitweise fühlte ich mich an Cuba erinnert. Die alten Häuser sehen ziemlich gleich aus, sind hier aber in einem noch schlechteren Zustand als in Habana, was echt was heißen will. Vermutlich weil es hier noch feuchter ist, schauen teils aus wie vermooste Bäume und das Unkraut wächst überall raus. Irgendwann kam ich in einen schönen Park, in dem das Unabhängigkeitsdenkmal steht. Dort ließ ich mich mal kurz nieder. Dauerte keine drei Minuten als ich schon von Einheimischen belagert war. Alles nette Jungs, die echt nur etwas Englisch reden wollten, völlig unaufdringlich. Überhaupt sind die Burmesen voll freundlich, man wird regelmäßig gegrüßt, angelächelt, aber im Gegensatz zu anderen Ländern wirkt das total echt und interessiert. Hab noch keine negativen Erfahrungen gemacht.
Nach dem Park gings, ordentlich verhüllt, in die Sule Paya, eine goldene Pagode, die halt einfach mal mitten im chaotischsten Kreisverkehr steht. Später landete ich noch in einem typischen Markt, wo ich mir einen Mangosaft für nicht mal nen Euro gönnte. Und kurz darauf noch einen Iced Coffee in einer Kaffeekette, aber auch hier bekam ich keine vernünftige Wifiverbindung her. Dann lief ich weiter, landete in einer Kathedrale und strandete kurz darauf dank einsetzendem Monsun unter dem Vordach einer Bank. Inzwischen war es halb drei. Dass der Tag dank Regen damit gelaufen war, wusste ich noch nicht. Irgendwann tröpfelte es nur noch und ich kam etwa 500m weiter bis es richtig losging. So hing ich dann bestimmt ne halbe Stunde unter einem Zeltdach fest, wo normal wahrscheinlich ein Fressstand steht. Es pisste wie aus Eimern und sah nicht nach Ende aus. Ich hatte die Schnauze voll und lief irgendwann weiter, als es mal etwas schwächer wurde. Ziel war noch so eine Paya. Bis zu der kam ich auch fast, gegenüber in einem kleineren Markt tauchte ich wieder unter. Bestimmt nochmal ne Stunde mit dem Kindle in einer Ecke. Dabei zog ich die Aufmerksamkeit einiger kleiner Kids auf mich, die mich erst aus der Ferne beobachteten und dann immer näher rückten, kicherten und Hello Hello riefen.
Gegen halb 6 kapitulierte ich, zahlte meinen Eintritt für die Paya und stapfte im Regen hinein und außenrum. Ziemlich goldig das Ding. Ein paar Mädels wollten unbedingt Selfies mit mir machen. Danach lief ich Richtung Hostel und entdeckte ein eher nobles Fischrestaurant, das mich anlachte. Ein wenig nass gings hinein. Und wieder mal erwartete mich ein super Service. Ich nahm Spaghetti mit Garnelen in einer Aglio-Olio-Pepperoncino-Soße, sehr lecker. Dafür plus Cola zahlte ich trotz des noblen Restaurants nicht mal 7 Euro. Für hier viel Geld, aber hallo, ich bin doch ein reicher Touri ;-)
Als ich dann heim wollte, regnete es richtig. Richtig richtig... Ich wollte nicht mehr warten, also los. Nach wenigen Metern war ich durch, aber egal. Im Hostel gabs dann die erste heiße Dusche des Urlaubs, zusammen mit meinen Klamotten, die jetzt wenigstens sauber sind. Danach saß ich ne zeitlang im Dorm und ratschte mit meinen Mitbewohnern. Und dann noch etwas untem mit ner Dose Bier. Als ich gerade wieder im Dorm oben ankam, erwartete mich schon wieder ein Kühlschrank. Hat doch der einzige, der da ist, das Ding auf sensationelle 18 (!!!) Grad gestellt. Hallo? So kalt schlaf ich ja zu Hause nicht! Ich mein das sind locker 12 Grad weniger als draußen. Kein Wunder, dass ich gar nicht mehr gesund werde. Hab also erstmal auf angenehmere 24 hochgedreht, immer noch kalt genug. So, jetzt ist der Blog fertig, wann auch immer der mal durch das Internet hier durchrutscht. Könnte mir ja ein Internetpaket fürs Handy holen, kam doch glatt die SMS, für nur 29,99 (!) pro Tag mit 10MB bei voller Kostenkontrolle ins Internet! Voll das Schnäppchen, dafür kann ich mir hier wahrscheinlich meinen eigenen Sendemasten kaufen!
So, Gute Nacht, hoffe, ich muss heute nicht ganz so viel husten...
Dienstag, 16. August 2016
16.08.16 Melaka
Heute früh klingelte ganz ohne Muezzin der Wecker um halb acht. Wir schlichen aus unserem Dorm, die beiden anderen Mädels waren erst um halb 7 heimgekommen, und gingen frühstücken. Toast mit Erdnussbutter und Tee. Dann schnappten wir uns ein Taxi zum Busbahnhof. Gar nicht so leicht, dank angeblicher Rushhour wollte keiner dort rausfahren. Mit Festpreis etwas teurer als letztes Mal gings dann aber doch. Und deutlich schneller! Rushhour war nur für den Fahrer auf dem Rückweg. Routiniert wie die Profis druckten wir unsre Tickets, gingen zum Schalter für den Boardingpass und zum Gate. Der Bus fuhr pünktlich um halb zehn und war überpünktlich zwei Stunden später in Melaka. Mit dem Stadtbus gings nach Chinatown zu unsrem Hostel. Und schon auf dem Fußweg dorthin dankte ich dem Nationalpark dafür, dass er nicht so toll war, denn Melaka ist voll süß! Wir checkten in unser ebenso süßes Hostel ein mit winzigem Innenhof, zogen was kurzes an und starteten die Walking Tour aus dem Lonely Planet. Es ging vorbei an einigen chinesischen Tempeln und vielen putzigen Lädchen. Die Häuser sind alle toll in Schuss, die Mischung ist recht witzig, chinesischer Kolonialstil würde ich sagen. Ist auch Unesco-Weltkulturerbe, dadurch sehr touristisch, aber auch sehr gemütlich. Unterwegs kehrten wir mal auf ne zuckerfreie Ice Latte ein. Dann gings auf die andere Flussseite und dort noch ne Runde rum. Dort reihen sich Kirchen und Museen aneinander. Den Abschluss unseres Sightseeingprogramms bildete eine kleine Bootsfahrt auf dem Fluss. Hinwärts eingequetscht zwischen einer spanische Tourigruppe, auf dem Rückweg quasi allein. Da schwimmen halt echt mal kleine Krokos oder sowas in dem Fluss. Vermutlich haben die All inclusive bei den ganzen Restaurants gebucht... Auch am Fluss sind quasi nur süße Häuschen.
Nach einer kleinen recht erfolglosen Cacherunde traf ich Forni im Hostel wieder und wir gingen zum Abendessens an den Fluss. Da mir Fried Rice und Noodles langsam aber sicher aus den Ohren rauskommen, gabs mal nen Teller Pommes ;-) Den Abstecher zwischen KL und Singapur kann ich echt nur jedem empfehlen, wirklich ein tolles Städtchen!
Jetzt sitze ich frisch geduscht und schon wieder klebend im Hostelinnenhof. Morgen früh um halb acht fährt der Bus nach Singapur, nachmittags um fünf geht der Flieger nach Myanmar. Der nächste Blog kommt also mal wieder aus einem neuen Land!!!
Montag, 15. August 2016
15.08.16 Wir fahren Bus - Schon wieder?!?
Ja, tatsächlich, nach nur einem Tag Nationalpark waren wir der Meinung, es reicht. Zehn vor sechs wurden wir wieder freundlich geweckt, jaja, Allah ist groß. Und er mags ganz schön laut. Wir dösten bis halb acht, packten und liefen zum Frühstück an den Fluss. Ich bestellte Kaffee kalt mit Milch ohne Zucker und Roti mit Obst ohne Honig. Ich bekam Zucker mit Kaffee und Milch und Roti, natürlich mit Honig. Nachdem der Zuckerbedarf für die nächsten Tage gedeckt war, gings dorthin, wo unser Boot losfahren sollte. Wenigstens das wollten wir noch machen und so gings um 9 auf ein sehr langes schmales Boot. Wir starteten sogar recht pünktlich und kamen genau 30m weit bis zur ersten Sandbank. Da saßen wir dann erstmal ne Viertelstunde fest, bis unser Boot wieder flott war. Zur Belustigung aller anderer Bootsfahrer :-) Jaja, die Schwimmwesten sind echt wichtig! Nicht auszudenken, was passiert, wenn man ins 30cm tiefe Wasser kippt! Als wir endlich unterwegs waren, wurde es auch recht nett. Wir sahen mehr lustige Tiere als gestern, eine schwimmende Kuhherde und einige kleine Äffchen am Strand. Nach zwei Stunden wurden wir in einen altersschwachen Bus umgeladen, der es gerade noch bis Jerantut schaffte. Dort wurden wir wieder eine Zeit lang dort geparkt, wo wir auch herwärts schon waren, dieses Mal sollten wir zu Mittag essen. Taten wir aber nicht. Um eins etwa gings dann weiter nach KL, wo wir gegen 5 ankamen. Ganz in der Nähe unseres Hostels, das war mal wieder fast wie heim kommen, wenn man das Hostel schon kennt. Wir zogen was luftiges an und los gings zum Saft Dealer unseres Vertrauens. Lecker. Danach gingen wir in Chinatown shoppen. Forni spezialisierte sich auf Eisprinzessinnenkleider in pink, ich kaufte mit eine ganz echte Ice Watch für knapp 4 Euro... Leider gabs nirgends türkise. Wir brachten unsere Einkäufe heim und gingen an der Straße chinesisch essen. Danach noch auf einen Absacker in die Reggaebar. Coole Location, auch wenn sie besser nach Jamaica gepasst hätte. Jetzt sitzen wir in der Hostellobby und genießen Tee mit rasend schnellem Internet
Sonntag, 14. August 2016
14.08.16 Taman Negara
Wie befürchtet war heute um 6 die Nacht zu Ende, der Muezzin plärte in einer echt unglaublichen Lautstärke. Bin dann nochmal kurz eingeschlafen bis um halb acht der Wecker klingelte. Wir schnürten die Schuhe, verzichteten auf lange Kleidung und Moskitospray und starteten mit einem "Frühstück" um die Ecke. Pancake, Obstsalat (4 Scheiben Apfel, 4 Orange) und milchloser Kaffee.
Dann setzten wir mit einem Boot über den Fluss, durch den man vermutlich auch durchwaten könnte. Wir waren ziemlich die ersten. Drüben steht man direkt in einem riesigen luxuriösen Dschungelresort. Sehr authentisch... Wir lösten unser Permit, etwa 20 Cent für uns, 1 Euro für die Kamera. Ohne drohen einem 2000 Euro Strafe oder 3 Jahre Gefängnis... Dann stapften wir los Richtung Canopy Walkway. Durchgehend über Treppen und Wege aus Holzbohlen. Um halb 10 waren wir beim Beginn der Hängebrücken und tatsächlich waren die auch schon offen, eine halbe Stunde zu früh! Zum Glück war auch noch quasi nix los. War ganz nett da in vielleicht 15m Höhe durch die Bäume zu laufen, mehr aber auch nicht. Null Tiere zu sehen, nicht mal ein Moskito! Als wir durch waren, trafen auch die ersten Tourigruppen ein, man kann dieses Wahnsinnsabenteuer nämlich auch geführt erleben...
Danach liefen wir zu einem kleinen Berglein, wobei wir in weitere Tourigruppen gerieten. Und der Weg blieb auch weiterhin künstlich aus Holz. Voll der Dschungel! Erst kurz vor dem Gipfel wurde es ein echter Weg. Oben blieben wir kurz sitzen, alle Tourigruppen verschwanden auf dem selben Weg, auf dem sie gekommen waren. Nur wir liefen auf der anderen Seite runter, Gipsy kannte den Weg. Und der war dann auch echt gut, wie man das in der Natur erwartet. Die gefährlichsten Stellen waren aber die, an denen wieder Holztreppen waren, denn die brachen fast auseinander. Unterwegs trafen wir kaum Menschen, aber auch nix tierisches. Irgendwann landeten wir kurz vor dem Resort wieder am Fluss. Dort konnte man auch baden, wir hielten mal die Füße ins Wasser. Nach einer längeren Rast liefen wir die Runde gar zu Ende. Hm, hatte ich mir doch mehr erwartet hier! Mit echtem Dschungel hat das leider gar nix zu tun. Vielleicht sieht man den auf einer Mehrtagestour, aber so nicht, schade. Wir setzten wieder über den Fluss und tranken einen Saft bzw. Kaffee. Mist, mal wieder "without sugar" vergessen, igitt war der süß.
Danach gingen wir ins Hostel zurück und schmissen die Planung der nächsten Tage über den Haufen. Noch einen Tag hier bleiben wollen wir nämlich nicht. Also fahren wir morgen nach KL, schlafen eine Nacht in unserem alten Hostel und fahren Dienstag früh nach Melaka. Das liegt schon auf dem Weg Richtung Singapur, wo wir dann Mittwoch ganz früh hinfahren und wo nachmittags mein Flieger nach Myanmar geht.
Nachdem also Busse und Hostels gebucht waren, chillten wir noch etwas und gingen zu einem recht frühen Abendessen an den Fluss. Um halb neun setzten wir nochmal alles auf eine Karte. Wir starteten mit 8 anderen auf der Ladefläche eines Jeeps zu einer der beliebten Nightsafaris. Was soll ich sagen, es war der Hammer! Für gerade mal neun Euro wurden wir zwei Stunden lang ordentlich durch geschüttelt und bekamen allerhand zu sehen. Los gings mit einem riesigen (20cm...) großen Vogel auf der Straßenlaterne an der Hauptstraße. Als wir nach ner halben Stunde von der dann doch wegfuhren, sahenwir einen mindestens genauso großen Uhu. Vermutlich ausgestopft mit Wackelkopf... Doch das sollte noch nicht alles sein. Auf dem Weg durch die Pampa gabs dann noch ne echt malayische Hauskatze und ne ganze Kuhherde. Wahnsinn! Immerhin waren wir danach so eingelullt, das wir einfach ins Bett fielen und gut pennten.
Fazit: Taman Negara kannn man machen, muss man aber nicht :-)
Samstag, 13. August 2016
13.08.16 Wir fahren Bus - mal wieder
Heute Nacht schlief ich recht gut. Bis um 6 der Muezzin losplärrte... Zielsicher direkt neben unserer Unterkunft. Um halb neun standen wir auf und gingen gegenüber frühstücken. Also Forni, für mich gabs nen Saft. Dann holten wir etwas Verpflegung und unsere Sachen und standen um kurz vor 10 dort, wo wir die Bustickets gekauft hatten. Wir wurden in einen Minibus gepackt und etwa 300m weiter wieder ausgeladen, ungefähr da, wo wir vorher eingekauft hatten... Um zehn ging natürlich nix los, um halb durften wir in den Bus, der dann auch schon kurz vor elf fuhr. Gar nicht so kalt und die Lüftung wurde mit Hilfe meiner Futtertüte ruhig gestellt. Gegen zwei waren am Touri-Umschlagplatz. Alle mussten raus und es wurde nach Taman Negara und Cameron Highlands sortiert. Die Touris von dort wiederum stiegen in unsren Bus zu den Inseln. Schon ziemlich clever organisiert. Im nächsten Bus wars so warm, dass ich sogar die Hosenbeine abmachte. Um fünf waren wir in Jerantut, dem letzten großen Ort vorm Nationalpark. Wir wurden in einem Reisebüro abgesetzt, wo wir unsere Parkpermission ausfüllen und am besten gleich noch ein paar Touren buchen sollten. Dann gings nochmal ne gute Stunde schaukelig weiter bis zum Park-Ort. Der Bus fuhr durch und hielt etwa 500m außerhalb an einem Resort. Danke auch! Also mit Rucksack zurück. Die ersten beiden Hostels waren voll, am dritten hatten wir Glück. 40 Ringgit, etwa 9 Euro das Doppelzimmer mit eigenem Bad und Plumpsklo. Und schön ruhig außerhalb dachten wir. Wir stellten alles ab und zogen los. Laundry, Night Safari buchen und essen. Dazu landeten wir am Fluss in einem süßen kleinen schwimmenden Restaurant. War auch nicht schlecht und spottbillig, nur unglaublich fettig. Auf dem Rückweg hörten wir schon wieder leise einen Muezzin rufen. Und er wurde lauter - die Moschee ist hinterm Haus... Ich fürchte, da helfen nicht mal die Ohrenstöpfel morgen früh. Jetzt sitzen wir auf der Hostelveranda, Forni ist begeistert vom Wifi, die Moskitos scheinen auch begeistert... Gute Nacht!