Samstag, 20. August 2016

18.08.16 Yangon - Erste krasse Eindrücke

Heute Nacht schlief ich eigentlich ganz gut.  Die AC war ziemlich kalt aber unter meiner Decke wars kuschelig warm. Nur hatte ich unglaublich Husten und die Nase lief. Um neun stand ich auch dementsprechend unfit auf. Schnell raus aus dem Kühlschrank. Unten gabs Frühstück, traditionell oder Toast, ich nahm Toast... Beim Essen kam ich schon mit ein paar Leuten aus meinem Zimmer ins Gespräch. Ich beschloss aber es heute erst mal langsam anzugehen. Der Service hier ist echt der Hammer, man muss nicht mal seinen Teller selber waschen, was in Hostels eigentlich normal ist. Nur das Wlan geht nach wie vor nicht. Ein paar WhatsApp kamen rein, aber raus geht nix. Danach organisierte ich meine Laundry, 4 Euro für meinen Wäschesack, ganz ok. Zeitgleich fand einer in meinem Dorm die Fernbedienung der AC und schaltete sie aus, mein Held!
Dann startete ich ins Chaos, die Lonely Planet Walking Tour stand auf dem Plan. Draußen war es angenehm warm, gut 30 Grad, aber stark bewölkt. Und verdammt asiatisch. Ganz anders als in Malaysia, hatte eher was von Indien mit Vietnam. Überall Menschen, alles spielt sich im Freien ab, man kann alles auf der Straße kaufen, auch ganz viel Obst. Die Straßen sind ziemlich dreckig und man muss schon aufpassen, damit man nicht irgendwo im Gehsteig verschwindet. Sorry, Forni, doch nix für dich hier ;-) Außerdem herrscht ein absolutes Verkehrschaos. Motorräder wurden aus der Stadt verbannt, vermutlich wurde dadurch alles noch schlimmer, weil jetzt jeder Auto fährt.
So latschte ich also dahin. Zeitweise fühlte ich mich an Cuba erinnert. Die alten Häuser sehen ziemlich gleich aus, sind hier aber in einem noch schlechteren Zustand als in Habana, was echt was heißen will. Vermutlich weil es hier noch feuchter ist, schauen teils aus wie vermooste Bäume und das Unkraut wächst überall raus. Irgendwann kam ich in einen schönen Park, in dem das Unabhängigkeitsdenkmal steht. Dort ließ ich mich mal kurz nieder. Dauerte keine drei Minuten als ich schon von Einheimischen belagert war. Alles nette Jungs, die echt nur etwas Englisch reden wollten, völlig unaufdringlich. Überhaupt sind die Burmesen voll freundlich, man wird regelmäßig gegrüßt, angelächelt, aber im Gegensatz zu anderen Ländern wirkt das total echt und interessiert. Hab noch keine negativen Erfahrungen gemacht.
Nach dem Park gings, ordentlich verhüllt, in die Sule Paya, eine goldene Pagode, die halt einfach mal mitten im chaotischsten Kreisverkehr steht. Später landete ich noch in einem typischen Markt, wo ich mir einen Mangosaft für nicht mal nen Euro gönnte. Und kurz darauf noch einen Iced Coffee in einer Kaffeekette, aber auch hier bekam ich keine vernünftige Wifiverbindung her. Dann lief ich weiter, landete in einer Kathedrale und strandete kurz darauf dank einsetzendem Monsun unter dem Vordach einer Bank. Inzwischen war es halb drei. Dass der Tag dank Regen damit gelaufen war, wusste ich noch nicht. Irgendwann tröpfelte es nur noch und ich kam etwa 500m weiter bis es richtig losging. So hing ich dann bestimmt ne halbe Stunde unter einem Zeltdach fest, wo normal wahrscheinlich ein Fressstand steht. Es pisste wie aus Eimern und sah nicht nach Ende aus. Ich hatte die Schnauze voll und lief irgendwann weiter, als es mal etwas schwächer wurde. Ziel war noch so eine Paya. Bis zu der kam ich auch fast, gegenüber in einem kleineren Markt tauchte ich wieder unter. Bestimmt nochmal ne Stunde mit dem Kindle in einer Ecke. Dabei zog ich die Aufmerksamkeit einiger kleiner Kids auf mich, die mich erst aus der Ferne beobachteten und dann immer näher rückten, kicherten und Hello Hello riefen.
Gegen halb 6 kapitulierte ich, zahlte meinen Eintritt für die Paya und stapfte im Regen hinein und außenrum. Ziemlich goldig das Ding. Ein paar Mädels wollten unbedingt Selfies mit mir machen. Danach lief ich Richtung Hostel und entdeckte ein eher nobles Fischrestaurant, das mich anlachte. Ein wenig nass gings hinein. Und wieder mal erwartete mich ein super Service. Ich nahm Spaghetti mit Garnelen in einer Aglio-Olio-Pepperoncino-Soße, sehr lecker. Dafür plus Cola zahlte ich trotz des noblen Restaurants nicht mal 7 Euro. Für hier viel Geld, aber hallo, ich bin doch ein reicher Touri ;-)
Als ich dann heim wollte, regnete es richtig. Richtig richtig... Ich wollte nicht mehr warten, also los. Nach wenigen Metern war ich durch, aber egal. Im Hostel gabs dann die erste heiße Dusche des Urlaubs, zusammen mit meinen Klamotten, die jetzt wenigstens sauber sind. Danach saß ich ne zeitlang im Dorm und ratschte mit meinen Mitbewohnern. Und dann noch etwas untem mit ner Dose Bier. Als ich gerade wieder im Dorm oben ankam, erwartete mich schon wieder ein Kühlschrank. Hat doch der einzige, der da ist, das Ding auf sensationelle 18 (!!!) Grad gestellt. Hallo? So kalt schlaf ich ja zu Hause nicht! Ich mein das sind locker 12 Grad weniger als draußen. Kein Wunder,  dass ich gar nicht mehr gesund werde. Hab also erstmal auf angenehmere 24 hochgedreht, immer noch kalt genug. So, jetzt ist der Blog fertig, wann auch immer der mal durch das Internet hier durchrutscht. Könnte mir ja ein Internetpaket fürs Handy holen, kam doch glatt die SMS, für nur 29,99 (!) pro Tag mit 10MB bei voller Kostenkontrolle ins Internet! Voll das Schnäppchen,  dafür kann ich mir hier wahrscheinlich meinen eigenen Sendemasten kaufen!
So, Gute Nacht, hoffe, ich muss heute nicht ganz so viel husten...

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