Hm, ich hab genauso viel gehustet... Aber zur Abwechslung bin ich nicht erfroren, im Gegenteil, ich war die, die die AC immer wier angeschaltet hat auf kuschelige 27 Grad. Nur der Typ gegenüber hat sie immer wieder ausgemacht. Man kann sich vorstellen wie die Luft ist bei acht Mann im Dorm und dazu noch ziemlich viel nasser Kleidung und ohne Fenster. Da ist die AirCon halt leider auch die einzige Möglichkeit zu lüften.
Gegen neun stand ich dann auf und begab mich mit der Holländerin und einer weiteren deutschen Caro aus meinem Dorm zum Frühstück. Gemeinsam mit einem weiteren deutschen beschlossen wir, heute zur tollsten aller Pagoden, der Shwedagon Paya zu fahren. Ich buchte an der Rezeption mein Busticket für heute Abend, VIP Bus für 10h für knapp 20 Euro, bekam meine saubere und gut riechende Wäsche und packte alles strategisch möglichst günstig. Gegen halb zwölf war das Team komplett und wir gingen auf Taxisuche. Und zu scharfen Verhandlungen. 3 Euro sind einfach kein akzeptabler Preis oder?!? Dann gings los, vermutlich wären wir zu Fuß auch nicht langsamer gewesen... Echt Wahnsinn der Verkehr. Niemand gibt nach, bloß niemanden reinlassen. Auch keine entgegenkommenden Linksabbieger, die einen gar nicht ausbremsen würden, nein da wird die Kreuzung lieber komplett dicht gemacht. Könnte so viel einfacher sein... Übrigens hab ich das mit dem rechts rechts fahren im Reiseführer entdeckt. Bis 1970 war Linksverkehr, wurde über Nacht geändert, um sich von den Engländern abzugrenzen. Die Autos wurden aber nie umgestellt. Macht die Fahrweise nicht ungefährlicher. Viele Autos haben vorne links eine Art Antenne, vermutlich, damit der Fahrer weiß, wo sein Auto aufhört bzw. wie weit er drängeln kann. Bei den neueren Modellen gibts stattdessen einen zusätzlichen Rückspiegel.
Ok, nach gefühlten Ewigkeiten kamen wir also an der Pagode an, zogen uns brav was über und die Schuhe aus, zahlten unsren Eintritt und stapften hinein. Angst, kein Geld zu haben, braucht man hier echt nicht mehr zu haben. Auch wenn ATMs noch recht neu sind, jetzt stehen sie überall, sogar innerhalb der Tempelanlage! Die Pagode ist echt riesig und über und über mit Goldplättchen bedeckt. Dazu auf der Spitze unzählige teils riesige Edelsteine, krass, was hier an Geld drin steckt! Und das in einem verdammt armen Land, in dem viele Menschen i0ums Überleben kämpfen. Die Anlage ist riesig, unzählige kleine Schreine, Glocken, die man schlagen muss, um Glück zu haben, andere Sachen, über die man Wasser gießen muss, um Glück zu haben... So gesehen kann nix mehr passieren in diesem Urlaub ; -) Dazwischen ein paar Touristen und viele Burmesen, die echt alles im Tempel machen. Nicht nur beten, das macht nur ein Bruchteil. Die Mehrheit isst, schläft, unterhält sich, liest, spielt auf dem Handy... Hauptsache man ist richtig bekleidet, dann darf man da alles. Übrigens trägt der burmesische Mann mit Stil Rock! So ein langes gewickeltes Etwas, meist gestreift oder kariert, ähnlich wie in Bhutan. Auch die coolen Jungs, die das dann mit Tshirt und Cap kombinieren.
Als wir genug Gold gesehen hatten, stiegen wir die ganzen Stufen wieder hinunter. Lustig, schon auf dem Gelände der Pagoda reiht sich ein Souvenir- oder Kitschshop an den nächsten. Wir gönnten uns etwas frisches Obst und liefen zu einem kleinen See in der Nähe, wo wir uns ein wenig niederließen. Wir waren absolut im Chillmodus. Gegen zwei trennten sich unsere Wege, ich fuhr mit der Holländerin zum Hostel zurück, da sie zum Flughafen musste und ich auch nicht mehr so viel Zeit hatte. Ich zog von dort nochmal los zur Futteraufnahme. Heute gab es indisch in einem kleinen Restaurant an der Straße. Wie immer bisher der Blechnapf mit verschiedenen Vertiefungen wie beim Fondue gefüllt mit Reis und verschiedenen Sachen. Lecker, aber nicht wirklich viel. Daher gabs dann auf der Straße noch zwei frittierte Teigdinger für je knapp 10ct. Sehr lecker, da muss ich mich wieder durchfuttern, wenn ich zurück bin. Dann noch nen Apfel für später und nach etwas Herumschlendern gings ins Hostel. Ich duschte und... ja, richtig, ich chillte noch etwas auf der Couch. Um halb sechs kam mein Taxi, 2,5h bevor der Bus fuhr. Krass, für Luftlinie net mal 20km zum Busbahnhof brauchten wir auch gut 1,5h! Kostete aber nur 6 Euro... Verkehrschaos unverändert. Zumindest war mein Taxi alt und somit klimaanlagenfrei. Dafür gabs alle Abgase ungefiltert. Kurz nach 7 saß ich also im Warteraum meines Busunternehmens. Dann gings zum Bus, schon ziemlich luxuriös. Für meinen Rucksack gabs ne Garderobenmarke, es waren immer nur 3 Sitze pro Reihe. Sehr flach gingen sie nicht, nur das Beinpolster ging waagrecht, aber so kurze Beine haben nicht mal Asiaten. Dafür gabs noch ne Flasche Wasser und ne Decke. Außerdem Fernseher wie im Flugzeug. Meiner ging natürlich nicht, aber ich wollte eh lesen und dann schlafen. Kaum waren wir losgefahren, kam ne Ansage wie im Flieger, burmesischer Singsang, danach in Englisch. Hab in burmesisch fast so viel verstanden wie in englisch. Und dabei kann ich nicht ein Wort burmesisch... Danach kam, kein Witz, die Stewardess samt Wägelchen und Snacks. Milchbrötchen und Kuchen, beim nächsten Mal Tee und Kaffee. Ich las noch etwas und versuchte dann zu schlafen. Egal wie luxuriös die Busse hier auch sind, eines fehlt und das ist das Klo. Also wurden wir um elf alle zum Pullern rausgeschmissen. Keiner durfte im Bus bleiben. Danach gings weiter und ich schlief tatsächlich ziemlich gut. Beim zweiten Klostopp um 3 wachte ich zwar auf, aber dieses Mal durften wir drin bleiben. Um dreiviertel sechs, war die Nacht zu Ende, wir waren in Bagan angekommen. Inzwischen hatte ich auch schon die nächste Hustenattacke gestartet.
Samstag, 20. August 2016
19.08.16 Shwedagon Paya ganz gechillt
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